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[De-Dogma]Das Buch der Tugenden
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Oberon.



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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:03 am    Sujet du message: [De-Dogma]Das Buch der Tugenden Répondre en citant


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Dernière édition par Oberon. le Lun Sep 14, 2020 8:29 pm; édité 11 fois
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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:03 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel I - « Das Universum »


    1 Im Anfang war nichts als GOTT.

    2 Es war weder Materie, noch Energie, noch Bewegung. Es war nicht einmal die Leere, so wie sie heute die Welt von den Sternen teilt, denn selbst die Leere ist etwas. Nein, das was ER also schuf, das war das Nichts. Dieses Nichts versteht sich nicht als Abwesenheit von allem Anderen, denn wenn man sagt, etwas sei nicht vorhanden, dann haben wir bereits eine Vorstellung von der Möglichkeit seiner Existenz. Das Nichts, das ist wie wenn sogar der Gedanke an seine Existenz unmöglich ist. Außer für GOTT.

    3 Doch GOTT steht über allem, einschließlich dem Nichts. Er hat keinen Anfang, hat kein Ende. Er ist also das niemals Endende und das Ewige. Er ist das vollkommene Sein, auf das nichts Einfluß hat, nichts einwirken kann, das von nichts gestört werden kann. Es bedarf lediglich SEINES einfachen Gedankens, auf daß etwas vom Nichts ins Dasein übergeht, und eines weiteren einfachen Gedankens, daß es vom Dasein ins Nichts zurückkehrt. Alles ist IHM möglich, und alles verdankt IHM seine Existenz.

    4 GOTT ist die Urmaterie, von der alles geformt wird. Die Materie, die Energie, die Bewegung und die Zeit sind von IHM geschaffen. Dies bedingt, daß alles, was ist, selbst das Nichts, an IHM teilhat. ER ist auch der Schöpfer aller Dinge. ER also ist es, der alles schuf, was ist, und allem Form und Inhalt gab. ER ist schlußendlich der HÖCHSTE, denn ER ist die Ur-Sache des Daseins aller Dinge, das Nichts eingeschlossen.

    5 Aus diesem Grunde weiß GOTT alles, denn das Wissen hat ebenfalls an IHM teil, ist von IHM geschaffen und findet seine Ursache in IHM. Man sagt daher, ER sei allwissend. Obendrein ist ER überall, denn wenn man auch noch so weit fortginge, man findet sich immer in IHM wieder. Man bezeichnet IHN hernach als allgegenwärtig. Also kann ER überall wirken, denn allgegenwärtig und allwissend kann nichts sein Tun behindern.

    6 GOTT dachte, und ein winziger Punkt erschien. Durch Erschaffen dieses einen winzigen Punktes machte ER das Nichts verschwinden. Von nun an formte er Dasein und Leere, doch kein Nichts mehr. ER entschied, diesen winzigen Punkt „Universum“ zu nennen, und machte es in Myriaden von Sternen zerstieben, die nun die Leere bevölkern. Niemals werden sie aufhören, am himmlischen Firmament zu prangen.

    7 Also schuf GOTT die beiden Bewegungen: die schweren Dinge fielen zu Boden, und die leichten Dinge stiegen in die Höhe. ER schuf gleichzeitig die vier Elemente. Das schwerste ward die Erde. Dann folgten das Wasser, die Luft und das Feuer. ER stellte sie in die hierarchische Ordnung ihrer Schwere. Die Erde fand sich also in der Mitte. Sie wurde vom Wasser umfangen, das wiederum von der Luft umgeben ward. Schließlich umgab das leichteste der Elemente, das Feuer, alle anderen.

    8 Diese Kugel von Materie nannte GOTT den Erdball. Damit sich Bewegung einstelle, veränderte ER die hierarchische Ordnung der Elemente. ER setzte das Feuer in die Mitte des Erdballs und das Wasser an den Himmel, über die Luft. Die Elemente setzten sich in Bewegung, wechselten von der Ordnung zur Unordnung und kehrten von der Unordnung zur Ordnung zurück. GOTT freute sich zu sehen, wie SEINE Schöpfung sich rührte, um die hierarchische Ordnung nach der Schwere wiederherzustellen.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:04 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel II - « Das Leben»


    1 Und GOTT war vollkommen, während SEINE Schöpfung unvollkommen war. Während ER sich Seiner bewußt war, war es Seine Schöpfung nicht. Während ER wählte, was er tat, tat SEINE Schöpfung nichts Anderes als sich anzupassen. Während ER imstande war zu schaffen, tat Seine Schöpfung nichts Anderes als sich selbst zu genügen. Während ER seine Schöpfung lieben und von ihr im Gegenzug auch geliebt werden wollte, war sie dazu nicht fähig.

    2 GOTT sammelte also die Liebe, die in IHM war. Er schuf den Geist, der weder berührt, noch gesehen, noch gefühlt, noch gehört werden kann, denn er war von der Materie verschieden. Der Geist enthielt die Intelligenz, bestehend aus der Vernunft und den Gefühlen. GOTT gab das meiste von IHM SELBST hinein: die Fähigkeit zu wählen und die Fähigkeit zu spüren. Der HÖCHSTE verband die Materie mit dem Geist, auf daß letzterer in Einklang mit der Welt existieren könne, und er nannte das alles “Leben”.

    3 Nur war das Leben unvollkommen. Obzwar geschaffen von GOTT und bestehend aus IHM war es doch nicht ganz ER. Seine Fähigkeit zu wählen war eingeschränkt, denn sein Wissen und sein Können waren nicht unbegrenzt. Seine Fähigkeit zu spüren war beschnitten, denn sie war von Materie gemacht, neutral und unpersönlich. Doch GOTT wollte das Leben lieben, und er wollte, daß das Leben ihn dafür liebte.

    4 Damit GOTT und das Leben einander lieben konnten, mußte letzteres sich beständig mühen, die göttliche Vollkommenheit zu erlangen. Es war unfähig, IHM gleichzukommen. Der HÖCHSTE schuf daher die dritte Bewegung: die höchsten Dinge kamen zu GOTT. Weil das Leben aus Materie, einem schweren Ding, gemacht war, sank es zu Boden; so kam es auf die Welt. Aber weil es auch aus Geist bestand, der ein höchstes Ding war, zog es es zur göttlichen Vollkommenheit.

    5 Und auf der Welt nahm das Leben eine Vielzahl von Formen an, von den kleinsten zu den größten. Die Pflanzen entfalteten sich zum Licht der Gestirne, überzogen die Welt mit einer Schicht Grüns. Die Tiere sprangen oder flogen zwischen den Pflanzen umher. Auf diese Weise manifestierte sich das Leben durch beständige Bewegung, während GOTT unbeweglich erschien. Tatsächlich war GOTT, schließlich war er ewig, nicht dem Bedürfnis nach Bewegung unterworfen, das dafür sorgte, daß das Leben in ständiger Bewegung blieb. Er blieb folglich unbeweglich. Es war diese nicht enden wollende Bewegung, die in Seiner Schöpfung anzuschauen GOTT vor allem gefiel.

    6 Nur hatte GOTT die Bewegung des Lebens nicht als unendliche Kraft ersonnen; damit es fortbestehe, mußten das Tier die Pflanze, der Jäger die Beute fressen, die Tierkadaver vergingen, um die Pflanzen zu nähren. Folglich spielte der Tod eine wesentliche Rolle im Leben. Damit der Tod Seine Kreaturen nicht auslöschte, teilte GOTT jede Art in zwei Komplemente, die er männlich und weiblich nannte. Alle beide waren gleich und sollten einander suchen, um sich zu vereinen und so das Leben fortzupflanzen.

    7 Aus diesem Lebenslauf schuf GOTT die Zeit, in der der Tod dem Leben, das Leben dem Tode, der Sprößling seinen Erzeugern folgte. Gleichsam vereinte sich das Wasser mit dem Himmel, nur um gleich wieder zur Erde zurückzufallen und die Flüsse zu speisen, und das Feuer entstieg den Vulkanen, um die Erde zu bereichern, die wiederum sich sammelte, um das Feuer und dessen Schoß zu nähren. Die ganze Welt war in einem beständigen Wechselspiel des Lebens vereint, während GOTT unbewegt blieb, unberührt von den Zwängen der Zeit.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:04 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel III - « Die Kreaturen »


    1 Eine Gruppe dieser Kreaturen, aus denen das Leben bestand, entschied sich, in der Welt umherzustreifen, um die anderen Arten zu entdecken, Tiere wie Pflanzen. Alle packten ihre Siebensachen und umrundeten die Welt, getrieben vom Durst nach Entdeckung, der sie zu diesem Entschluß kommen ließ.

    2 Sie durchmaßen die Welt. Sie bestiegen grüne Höhen und riesige Berge. Sie durchquerten Schluchten, tranken aus Flüssen, ruhten in Auen aus. Sie kosteten alles, was das Leben an Schönstem und Lieblichstem bot. So genossen den Wohlgeschmack des Honigs und der Früchte. Sie berauschten sich am Duft der Blumen. Sie bewunderten das Nordlicht und den Regenbogen.

    3 GOTT schuf in seiner unendlichen Vollkommenheit mit dem Leben ein Wunderwerk, eine Köstlichkeit für jene, die es zu probieren wußten. Nur wußten all die Kreaturen dieses Geschenk nicht in seinem vollen Wert zu schätzen. So kam es, daß die kleine Gruppe jedesmal überrascht war, wenn ihr neue Arten begegneten. Jeder von ihnen waren Talente mitgegeben, die sie einmalig machten. Die kleine Gruppe konnte hieran bestaunen, wie GOTT dem Leben eine unendliche Mannigfaltigkeit an Reichtum verliehen hatte. Jeder Art war es so möglich, jede unter ihnen für ihre Besonderheiten zu bewundern.

    4 Ihnen begegneten Kühe, die ihre Jungen säugten, während sie sanftmütig das Grün abweideten. Weiter fort kamen sie an einem Feld mit Weizen vorbei, in das der Wind Wellen zeichnete, und kreuzten den Weg einer Vielzahl von Schafen mit weichem weißen Fell, die ebenfalls friedlich grasten. Auf dem weiteren Weg durch die Welt hörten sie den fröhlichen Gesang der Vögel. Mit einem Blick in den Himmel sahen sie sie unter den weichen crèmefarbenen Wolken umherschwirren, während der azurblaue Himmel vom Sonnengestirn in Farbe getaucht war.

    5 Sie pausierten eine Weile, um die schmackhaften Gemüse zu kosten, die in Form, Geruch und Geschmack miteinander wetteiferten. Während ihres Mahls konnten sie den Galopp mehrerer Pferde verfolgen, deren Mähnen im Wind wehten. Weiter auf dem Weg erreichten sie einen See und sahen Fische, die sich spielend gegenseitig jagten. Nicht weit von einer Schlucht wurzelte ein Wald riesiger Eichen, deren Astwerk eine gigantische Kuppel aus grünen Blättern formte.

    6 Weiter fort sahen sie ein Maisfeld, dessen Maisähren sich von der Sonne mästen ließen. Es gab dort einige Schweine, die dabei waren zu fressen. All diese Kreaturen erstaunten die kleine Gruppe nicht nur wegen der Vielfalt ihrer Eigenarten, sondern auch wegen einer sehr beunruhigenden Seite, die allen gemein war.

    7 Tatsächlich war allen gemein, daß jede Art meinte, die von GOTT meistgeliebte zu sein. Ihre Fähigkeiten und Talente waren die Ursache, daß sie alle vorankamen. Die Kühe brüsteten sich mit ihrem zahlreichen Nachwuchs, die Schafe mit ihrer Wolle, die Vögel mit ihren Flügeln, die Pferde mit ihrer Geschwindigkeit, die Fische mit ihrer Herrschaft über die Meere, dem größten Gebiet der Welt, die Eichen mit ihrer Größe ohne gleichen, der Weizen, der Mais, die Früchte und die Gemüse mit ihrem Geschmack und ihren verschiedenen Düften, das Schwein mit seiner Kraft ...

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:04 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel IV - « Der Zweifel »


    1 Die kleine Gruppe entschied, ein Weilchen zu rasten. Sie begab sich auf einen grünen Hügel, wo prächtige Blumen wuchsen, von denen ganze Bienenvölker Nektar sammelten. Eine leichte Brise bog das Grün. Die Vögel sangen. Die Sterne leuchteten den Kreaturen, als sie ihre Bündel abluden und sich im Kreis zusammensetzten. Die Stimmung war mißmutig, weil sich alle die gleiche Frage stellten.

    2 Jede der Arten, denen sie begegnet waren, war mit einer besonderen Fähigkeit ausgestattet. Die Kühe, die sanftmütig das Grün abweideten, hatten eine große Nachkommenschaft. Die Schafe hatten eine weiche und füllige Wolle. Die Flügel der Vögel erlaubten ihnen, die Welt im Fluge zu durchqueren. Die edlen und heißblütigen Pferde galoppierten mit der Geschwindigkeit eines Blitzes. Die Fische waren die Herren der weiten Ozeane. Die Schweine waren kraftvoll und wußten sich zu behaupten.

    3 Sogar den Pflanzen waren ureigene Talente gegeben. Den Eichen war eine Langlebigkeit gegeben, die gegenüber ihrem Wuchs in nichts zurückstand. Der Weizen vervielfachte sich mit Lust, er bedeckte große Landstücke. Der Mais hatte seine Ähren, randvoll mit Lebenskraft. Die Früchte hatten einen köstlichen süßen Geschmack und die Gemüse appetitanregende Düfte. Und die kleine Gruppe fragte sich: Warum um alles in der Welt hatte ihre eigene Art kein besonderes Talent?

    4 Sicher: die Kreaturen der kleinen Gruppe hatten Hände, doch deren Kraft konnte sich mit der der Schweine nicht messen. Klar: sie hatten Beine, doch die trugen sie nicht so weit, wie die Vögel kamen, und nicht so schnell wie die Pferde. Zugegeben: sie konnten sich vermehren, doch nicht so zahlreich wie die Kühe oder der Weizen. Gewiß: einige waren bärtig, doch das war ein schlechter Trost verglichen mit der üppigen Wolle der Schafe.

    5 Unbestritten hatten sie reichlich Lebenskraft und Gesundheit, allerdings weniger als der Mais, die Früchte und die Gemüse. Sie wagten sich auch nicht, sich mit der Dauerhaftigkeit und dem Wuchs der Eichen zu vergleichen. All diese Kreaturen, Tiere wie Pflanzen, hatten gewichtige Argumente, sich sicher zu sein – was sie auch waren -, daß sie die Lieblinge GOTTES waren. Ihre Fähigkeiten waren einmalig. So kam es, daß die kleine Gruppe auf die Suche nach einem Talent ging, das nur der eigenen Art zukam.

    6 Die eigene Art hielt sich aufrecht. Doch welchen Vorteil vermittelte ihr dies? “Keinen”, antworteten alle Gruppenmitglieder im Chor. Ihre Hände ermöglichten ihnen, Werkzeuge herzustellen, doch das kompensierte lediglich das Fehlen von Krallen oder ähnlichem. Weiterhin war ihr Magen so schwach, daß sie Fleisch garen mußten, wollten sie es essen. Und ihre Augen waren so wenig durchdringend, verglichen mit den Katzen oder den Eulen, daß sie das Dunkel ausleuchten mußten. Ihre Körperbehaarung war derart schütter, daß sie Schutz suchen mußten, wenn es regnete, schneite oder hagelte oder wenn der Wind zu heftig blies.

    7 Ob dieser erschreckenden Feststellung fing die kleine Gruppe an zu weinen. Sie waren überzeugt, daß ihre Art am wenigsten von GOTT geliebt wurde, daß er sie verachtete, daß sie der Abschaum SEINER Schöpfung waren. Eine drückende Stille breitete sich aus, während sie einander anschauten, ein jeder in den Blicken der anderen auf der Suche nach Antwort auf die eigenen Fragen. Allein: diese Blicke vermittelten keine Antwort. Sie ließen lediglich Tränen rinnen.

    8 Einer von ihnen blieb abseits der Gruppe. Er blickte nach den Sternen. Alle Gruppenmitglieder mißachteten ihn, hielten ihn für einen Schwächling im Geiste. Er antwortete ihnen oft “Glücklich sind die geistig Armen ...”, doch er wußte diese seine Entgegnung nicht zu vervollständigen. Alles in allem war er der einzige unter allen anderen, der sich fragte, was GOTT statt der Klage über die eigene Art von ihnen verlangte. Dieser Mensch ward Oane genannt.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:04 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel V - « Die Versammlung »


    1 Gerührt sah GOTT die kleine Gruppe von Kreaturen an, die weinte. Sie fühlten sich von IHM verlassen, denn sie waren mit keinen besonderen Talenten ausgestattet. Sie waren dazu übergegangen zu glauben, dass ER sie haßte, während ER zugleich sonst jede SEINER Schöpfungen liebte. Sie gehörten zu IHM, und sie zu hassen bedeutete, ein Teil von SICH zu hassen. ER hatte das Universum, die Welt und das Leben geschaffen, um sie lieben zu können, und ER liebte sie.

    2 Um dieser Liebe willen hatte Gott jeder Art von Kreaturen, aus denen sich das Leben zusammensetzte, Talenten mitgegeben, damit sie alle ihren Platz in SEINER Schöpfung fänden. Doch dieses herrliche Geschenk blieb für die Augen der Mitglieder dieser kleinen Gruppe unsichtbar. Die Menschen, die diese Gruppe bildeten, waren vom Zweifel befallen und blieben blind für SEINE Liebe. Ihre Tränen waren ehrlich, aber ungerecht. Sie baten nur darum, von IHM geliebt zu werden, und sie sahen nicht, dass ER es bereits tat.

    3 Die anderen Kreaturen waren sich dieses Geschenks bewußt, doch hatten sie den Grund dafür nicht begriffen. Sie glaubten alle, die einzigen zu sein, die so belohnt wären. Die einen hielten alleine die Kraft für ein Geschenk GOTTES. Andere machten den gleichen Fehler mit der Geschwindigkeit, mit dem zahlreichen Nachwuchs, der Langlebigkeit, der Wolle, der Fähigkeit zu fliegen oder der Landfläche, die ihnen von IHM gegeben worden war. Sie hielten sich also alle für begünstigt und glaubten, sie seien SEINE Lieblinge.

    4 Doch dieser Mensch, den die Seinen Oane nannten, trug den Keim des Talents in sich, das GOTT den Seinen gegeben hatte. Nach und nach wurde er sich der wahrhaftigen Liebe bewußt, die GOTT SEINER Schöpfung entgegenbrachte. Er begann zu verstehen, daß jeder Teil der Schöpfung von Gott geliebt wurde, aber noch nicht wußte, warum. Er verbrachte seine Zeit damit, die Sterne anzusehen, in der Hoffnung, das HÖCHSTE WESEN zu finden, aber er wusste nichts von SEINER Allgegenwärtigkeit.

    5 Gott entschied also, daß die Zeit gekommen war, derjenigen Art ihren angestammten Platz im Universum zu geben, der die einzige Kreatur entstammte, die die Liebe, den einzig wahrhaften Sinn des Lebens, verstand. ER dachte, ER solle die Liebe, die seine Kreaturen für IHN empfanden, prüfen. Darum beschloß ER, alle Kreaturen der Welt an einem Ort zu versammeln, um sie zu fragen, was das Leben sei. Was ER aus ihnen machte, hinge von ihren Antworten ab.

    6 Auf diesen einfachen Gedanken GOTTES hin folgten alle Kreaturen der Welt dem göttlichen Aufruf zur Zusammenkunft. Ohne Verzug machten sie sich auf den Weg. Es gabe eine riesige grüne Ebene auf einem grünen Kontinent. Dort versammelte sich die gesamte Welt, um die göttliche Frage zu hören. Dort entschied sich das Schicksal des Universums.

    7 Es brauchte Jahre, um die Kreaturen sich zusammenfinden zu lassen. Nicht alle überlebten die weite Reise, und doch dachte niemand daran, die Wanderung abzubrechen. GOTT hatte allen das unstillbare Verlangen eingehaucht, der großen Versammlung der gesamten Schöpfung beizuwohnen. Sie querten die Meere, die Berge, die Gletscher, die brennend heißen Wüsten und alle anderen unwirtlichen Orte. Freilich lebten sie ihre Leben weiter, starben weiter, fraßen und vermehrten sich. All das taten sie, ohne jemals mit dem Vorankommen aufzuhören.

    8 Schließlich kam der schicksalhafte Tag, an dem die gesamte Schöpfung vereint war.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:05 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel VI - « Die Frage »


    1 Es war die größte Sammlung von Kreaturen, die jemals stattgefunden hatte.

    2 Sie waren zusammen mehrere Milliarden, die sich auf ein und derselben riesigen Ebene versammelten. Sie waren dicht beieinander ohne eine Spur von Feindseligkeit. Die Wölfe warteten hinter den Schafen, die Hunde hinter den Katzen, die Raubvögel hinter den Mäusen und die Löwen hinter den Gazellen. Man sah auch Pflanzen. Eichen, Tannen, Olivenbäume, Apfelbäume, Dattelpalmen und andere Bäume bildeten einen riesigen Wald. Die Blumen, die Gemüse, die Früchte, der Weizen und der Mais waren ebenfalls anwesend. Die riesige Ebene war für das Leben ein wahrhaft heiliger Ort, alle warteten geduldig, daß GOTT ihnen die Frage stellte.

    3 Schließlich groll ein Donner, die Wolken teilten sich, und ein liebliches Licht breitete sich am so freigewordenen Himmel aus. Unter den Kreaturen herrschte Stille. Aus dem himmlischen Lichtschein erscholl eine tiefe, durchdringende und doch milde und heitere Stimme. Die Stimme sagte also: “Hört mir zu, ihr, die ICH euch empfangen habe, denn ich bin euer GOTT. Ohne MICH wäret ihr nicht, und MIR müßt ihr folgen.”

    4 GOTT fügte hinzu: “Einige unter euch nennen sich selbst die von MIR Auserwählten, doch niemals habe ich irgendeiner Kreatur, die da ist, den Vorzug gegeben. Nun ist es an der Zeit, dies zu ändern. Die Zeit ist gekommen, daß ICH eine Auswahl treffe unter MEINEN Kreaturen. Die Zeit ist gekommen, daß ICH eine Art unter euch “MEINE Kinder” nenne. Um die Wahl treffen zu können, werde ICH euch eine einzige Frage stellen.”

    5 GOTT fragte also: “Ihr lebt Dank MEINER, denn ICH bin euer Schöpfer. Ihr nährt euch, ihr vermehrt euch, ihr zieht eure Nachkommenschaft groß. Doch ihr wißt nicht, weshalb ihr lebt. Was denkt ihr, welchen Sinn habe ICH dem Leben gegeben?”

    6 Der Großteil der Kreaturen wußte nicht, was zu antworten. Sie blickten einander an, in der Hoffnung, beim Nachbarn die Antwort auf diese merkwürdige Frage zu finden. Man konnte einen Fisch sehen, der ganz beseelt doch nicht wußte, was zu antworten war; ein Pferd, das mit den Hufen auf dem Boden scharrte; eine Eiche, die sich krümmte, um verzweifelt die Antwort bei ihren Wurzeln zu finden; eine Taube, die sich zum Zeichen des Nachdenkens am Kopf kratzte.

    7 Eine von ihnen wagte sich vor. Sie schien sich ihrer Antwort sicher zu sein. All die anderen Arten machten ihr eine Gasse frei, und bald entstand Platz um sie herum. Sie hob die Augen zu GOTT, doch sein Blick war voll der Süffisanz. Sie antwortete: “Du hast die Kreaturen belebt, damit sie sich selbst ernährten. Du hast Starke gemacht, die die Schwachen fressen können. Unbestritten handelt es sich hier darum, sicherzustellen, daß der Starke den Schwachen dominiert!”.

    8 Sie fügte hinzu: “Zum Beweis möchte ich der letzte Vertreter meiner Art sein. Nur der Stärkste überlebt unter den Meinigen! Riefest DU mich “Mein Kind”, so könnte ich DIR zeigen, wer von allen Kreaturen die Welt regieren sollte.”

    9 Sie wartete, daß GOTT sie zu ihrer Antwort beglückwünsche, doch sie wartete vergeblich. ER antwortete ihr nicht.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:05 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel VII - « Die Liebe »


    1 Gott antwortete der Kreatur nicht, die die Herrschaft des Starken über den Schwachen verherrlichte.

    2 ER wandte sich an eine Gruppe Kreaturen. Es war jene, die der menschlichen Art entstammte und die die Welt umwandert hatte. GOTT wußte, daß diese Gruppe sich von IHM zurückgesetzt fühlte. Diese Menschen glaubten sich bar jedes Talents. Sie wähnten sich aufgrund ihrer vermeintlichen Minderwertigkeit am Rande der Schöpfung. Allerdings besaß unter ihnen der Mensch, der den Namen Oane trug, die Antwort - ohne wirklich sicher zu sein - auf die Frage, die der HÖCHSTE gestellt hatte.

    3 Denn Oane zweifelte. Er blickte oftmals in die Sterne und erhoffte, GOTT zu schauen. Er liebte den HÖCHSTEN mit aufrichtiger, innigster Liebe, doch wußte er nicht, ob dies der wahrhafte Sinn des Lebens war. Er wollte gern antworten, doch seine Gruppe hielt ihn für arm im Geiste, so daß niemand ihn sprechen lassen wollte. Allein: GOTT war allmächtig. ER hörte die Gruppe sich beklagen. Jedoch aus allem heraus hörte er die Liebe und den Zweifel im Herzen Oanes.

    4 Schließlich kam ein Strahl von Licht aus dem Himmel und versah Oane mit einem Heiligenschein. Alle Kreaturen waren verdutzt, sie bewunderten das sanfte Licht, das diesen Menschen umgab. Sie traten zurück und ließen ihn allein vor GOTT stehen. Er betrachtete seinen erleuchteten Körper mit einem Blick voll der Neugier. Dann wandte er sich an die Mitglieder seiner Gruppe. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er in ihren Augen statt Geringschätzung Ehrfurcht erkennen.

    5 Und GOTT fragte ihn: “Und du, Mensch, hast du MIR nichts zu sagen? Ich habe hier meine ganze Schöpfung zusammengerufen, um den zu finden, der die rechte Antwort auf MEINE Frage gibt. Du bist gekommen, und du hast nicht geantwortet. Nun denn, ICH fordere dich auf, es zu tun!” Oane erschrak ob des gravitätischen Tons seines Schöpfers, hob die Augen zu IHM und sagte mit einem zurückhaltenden Unterton: “Aber, mein HÖCHSTER, ich weiß nicht, ob meine Antwort richtig ist ...” Und GOTT wies ihn an: “Sprich, und ich werde es dir sagen!”

    6 Daraufhin anwortete Oane: “DU hast sicherlich DEINE Kreaturen derart geschaffen, daß die einen sich von den anderen ernähren. Sie müssen jagen, um sich ernähren zu können. Ebenso müssen sie sich wehren, um ihr Leben zu verteidigen. Doch gibt es weder den Starken, noch gibt es den Schwachen. Niemand erniedrigt die anderen oder trampelt auf ihnen herum. Wir sind alle eins im Leben und sind alle DEINE demütig ergebenen Diener. Schließlich bist DU unser Schöpfer.”

    7 “Deshalb hast DU Talente, eines wunderbarer als das andere, an DEINE Kreaturen vergeben. Jede hat ihren Platz in DEINER Schöpfung. Ihr Talent ermöglicht es, daß jede von ihnen ihren Platz findet. Daher gibt es keine von DIR bevorzugte Kreatur, mein HÖCHSTER. Wir sind alle gleichermaßen von DIR geliebt, und wir alle haben DICH dafür zu lieben. Denn ohne DICH gäbe es uns nicht. DU hast uns geschaffen, und während DICH nichts dazu verpflichtet, obliegt es uns, DIR für diese Geste zu danken.”

    8 “Sicher sind wir in der Materie gefangen, ihren Regeln unterworfen, doch unser Ziel ist die Zuwendung zu DIR, EWIGER VOLLKOMMENER GEIST. Nach meinem Empfinden hast DU daher dem Leben den Sinn der Liebe gegeben.” Darauf sagte GOTT: “Mensch, weil du der einzige bist, der begreift, daß es um die Liebe geht, mache ich Deinesgleichen zu MEINEN Kindern. Und nun weißt du, daß das Talent deiner Art seine Fähigkeit ist, MICH und die Seinen zu lieben. Die anderen Arten können nur sich selbst lieben.”

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:05 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Kapitel der Schöpfung
    Kapitel VIII - « Die Entscheidung »


    1 Die anderen Kreaturen waren erstaunt, daß GOTT die Menschen zu SEINEN Kindern machte. Sie begriffen nicht, daß es um die Liebe ging und daß GOTT ihr solch große Wichtigkeit zumaß. Sie fingen an zu tuscheln, in der Hoffnung, eine unter ihnen könne ihnen die Wahl GOTTES begreiflich machen.

    2 Doch GOTT richtete seine Stimme an jene Kreaturen, die nicht vermocht hatten, IHM eine Antwort zu geben. ER sagte ihnen: “Ihr wußtet mir nicht zu antworten, ihr, die ihr vorgebt, MEINE Lieblingskreaturen zu sein. Euer Geist hat nichts mehr von höheren Dingen. Er strebt nicht mehr nach MIR. So werdet ihr künftig den Menschen unterworfen sein, denn ihr seid rein materieller Natur, ich entziehe euch die Fähigkeit zu sprechen. Ihr möget blöken, muhen, grunzen, pfeifen, miauen oder bellen bis ans Ende aller Zeiten!”

    3 Dann wandte GOTT seine Stimme an jene Kreatur, die überzeugt von der Herrschaft des Starken über den Schwachen war. ER sagte ihr: “Da du deiner Sache so sicher warst, gebe ich dir die Gelegenheit, sie zu beweisen. Du behältst deinen Geist, doch dein Körper wird in der Finsternis anheimgestellt. Also sollst du leben, allein, in Kontakt mit den Menschen, bis ICH dich von deiner Pein erlöse. Niemand wird dich sehen, und niemand wird dich beim Namen rufen, denn ICH habe für mich selbst entschieden, es nicht zu tun.”

    4 GOTT richtete anschließend das Wort an Oane und sagte ihm: “Ich habe deine Art zu MEINEN Kindern gemacht. Jetzt mache ich aus eurem Geist die Menschenseelen. Sie unterscheiden sich vom Geiste der anderen Arten, daß sie die einzigen bleiben werden amor, die von höherer Natur sind, nach MEINER göttlichen Vollkommenheit strebend. Nun teile ich die Zeit in sieben Teile, genannt “Tage”, damit du und die Deinen jeden siebten Tag sich versammeln mögen, um euren Vater zu ehren: MICH.”

    5 “Doch es soll sein, daß du und die Deinen jeden Tag für das Fortkommen eurer Art sorgen müßt. Mit Ausnahme der Kreatur, die ICH nicht benannt habe, habe ICH euch alle Kreaturen untertan gemacht. Daher ernährt ihr euch, ohne daß sie euch ernährten. Die Fähigkeit, über die ihr verfügt, um euch zu ernähren, nenne ICH “Arbeit”. Doch damit ihr nie vergeßt, daß diese Fähigkeit eine Gabe von MIR ist, mit der ich euch für die weise Antwort von dir, Oane, belohne, soll die Arbeit schwer, schwierig, anstrengend und ermüdend sein. Allerdings beklage dich nicht ob des Leidens, das dir daraus erwächst, denn in Wahrheit ist dies ein schönes Geschenk, das ICH dir mache.”

    6 “Da neue Generationen jene ersetzen, deren Leben zu Ende geht, mache ich euch ein gleichsam noch schöneres Geschenk. Die Liebe, die ich von euch erwarte, erlaube ich euch auch, auf daß ihr sie euch untereinander beweist, und zwar in Paaren. Zärtlichkeit und gegenseitige Anziehung sollen die Zutaten zu diesem reinen Gefühl sein. Die Fortpflanzung sei das Ziel. Doch nur die Liebe, die ICH geweiht habe, erlaubt den fleischlichen Akt, so daß eure Art in MEINER Liebe fortbestehe.”

    7 Daraufhin schuf GOTT zwei Himmelskörper über der Welt. Der eine, strahlend von Licht, ward “Sonne” genannt. Der andere, kühl glänzend, ward “Mond” genannt. GOTT erklärte Oane: “Auf daß eure Treue die sei von Kindern gegen ihre Eltern, sonst werde ich so streng sein wie die Eltern gegen ihre Kinder. Denn da jeder von euch sterben wird, werde ICH über ihn danach richten, wie er sein Leben geführt hat. Zum Beweis meiner Liebe zu meiner Schöpfung wird die Sonne jeden Tag die Welt in ihr Licht tauchen. Jene unter den Deinen, die ich dorthin geschickt habe, werden eine Ewigkeit in Glückseligkeit erleben. Doch zwischen den Tagen übernimmt der Mond die Ablösung. Und jene unter den Deinen, die dorthin geworfen, werden nichts Anderes als Qual kennenlernen."

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:05 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel I - « Oanylon »


    1 Von jetzt an waren die Menschen die Kinder GOTTES. Dies hatte zur Folge, daß ihnen nun eine Seele gegeben war, daß über sie am Ende aller Zeit nach ihrer gelebten Tugendhaftigkeit gerichtet würde. Mehr noch, ihnen war aufgetragen zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. Die übrigen Kreaturen der Schöpfung – mit Ausnahme jener, der der HÖCHSTE keinen Namen gegeben hatte – waren ihnen untertan. Die Menschen konnten sie so zähmen und züchten, um sich davon zu ernähren.

    2 GOTT griff nicht mehr in die Welt ein, er ließ SEINE Kinder leben und aufblühen. Er gewährte der Kreatur ohne Namen die Freiheit, sie zu versuchen, auf daß sie wählen müßten zwischen dem Weg der Tugend und dem der Sünde. Als Allwissender kannte ER bereits ihr Schicksal, doch er wollte, daß es an ihnen war, sich zu bewähren, ohne sie vorzuverurteilen.

    3 Oane - jener, der GOTT die rechte Antwort gegeben hatte, führte mittlerweile die Gemeinschaft, nachdem er nicht mehr als einfach im Geiste galt. Er sträubte sich nicht gegen die Aufgabe. Er würde sie quer über den Erdball führen, um ein günstiges Plätzchen für ihre Selbstverwirklichung zu finden. Über die Jahre durchquerten sie Wüsten, Gebirge und Ebenen der ganzen Welt. Oane verausgabte sich vollkommen im Verlauf der Reise, jedoch gab er nie auf.

    4 Schließlich kam der Tag, an dem sie ein zum Seßhaftwerden günstiges Tal fanden. Dort gab es einen See, in dem es von Fischen nur so wimmelte. Ausgedehnte Flächen eigneten sich für Viehzucht und Ackerbau. Die umgebenden Wälder lieferten Holz. Selbst einen Obstgarten gab es, in dem zahlreiche Obstbäume dicht an dicht wuchsen. Das Tal befand sich am Fuße eines Bergs, wo Gold, Eisenerz oder Kohle abbaubar waren.

    5 Oane war erfreut, daß seine Suche an ihr Ziel gekommen war. Er blickte staunend über die Ebene, als er zusammenbrach. Alle versammelten sich um ihn, um ihm zu Hilfe zu kommen. Manche versuchten, ihn in einer Sitzposition zu stützen, doch allen wurde klar, daß er seine letzten Atemzüge tat. Doch trotz der Tragik des Moments, in dem alle heftig erschraken, zeigte Oane ein Lächeln voller Ausgeglichenheit.

    6 Er sagte: “Habt keine Furcht, denn mein Tod ist nichts Anderes als der Weg, mich mit GOTT wiederzuvereinigen. Ich habe den Ort erreicht, den GOTT mir in dieser Welt zugedacht hatte, und ich habe erbracht, was er von mir erwartete. Der Tod ist für mich kein Verlust des Lebens, sondern der Übergang zu einem anderen, viel besseren. Das gleiche wird euch widerfahren, wenn ihr denn in der Tugend zu leben wißt. So sollen denn eure Tränen auch nicht die der Trauer, sondern der Freude sein, denn der HÖCHSTE hat mir das schönste aller Geschenke gemacht. Liebt IHN, und ER liebt euch. Bewundert IHN, und ER wird euch segnen. Lebt tugendhaft, und ER wird euch unter SEINE Fittiche nehmen.”

    7 Dann tat er einen letzten Seufzer. Alle sahen sie sich untereinander an, begriffen nicht diese Ausgeglichenheit auf dem Gesicht ihres Anführers. Sie begruben seinen Körper mitten im Tal, dort, wo sie künftig wohnten. Sie taten den Schwur, jede Woche um sein Grab zusammenzukommen, damit er sie begleite und führe, während sie den HERRN priesen.

    8 Doch keiner begriff, welch Gottesliebe Oane den Tod mit so viel Gelassenheit hinnehmen ließ. Niemand wollte ihm den geringsten Vorwurf machen, ihm, der alles für sie getan hatte. Seinem Leben im Dienste der Menschheit und GOTTES zu Ehren beschlossen sie, die Stadt, die sie zu bauen begannen, Oanylon – die Stadt Oanes – zu nennen.

    Spyosu

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:09 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel II - « Die Arbeit »


    1 Mit der Zeit wurden Männer und Frauen immer zahlreicher; sie blieben in der Liebe zu Gott und lehnten Die Kreatur Ohne Namen in der Finsternis ab. In ihr wuchs täglich mehr die Verbitterung und die Wut gegen dieses Volk, das nur GOTT liebte – GOTT, der ihm die Herrschaft über die Schöpfung genommen hatte. Männer und Frauen lebten unbekümmert, während die Finsternis, ihr Feind, ihre Rache vorbereitete.

    2 GOTT hatte festgelegt, daß Männer und Frauen zum Lebensunterhalt arbeiten mußten. Die schwere Arbeit hielt sie auch vom Müßiggang fern. Und die Männer und Frauen waren erfinderisch, denn GOTT hatte sie so erdacht. Sie ernteten, was ER ihnen in die Natur gegeben hatte. Sie übernahmen die Kontrolle über diese Ressourcen, um ihr Überleben zu sichern, und ihr Leben konnte besser nicht sein.

    3 Sie nahmen den Weizen, der in der Natur wuchs, und kultivierten ihn auf ihren Feldern. Der Müller machte in seiner Mühle aus dem Weizen Mehl. Der Bäcker buk es in seinem Ofen zu Brot. Sie nahmen den Mais, der in der Natur wuchs, und kultivierten ihn auf ihren Feldern. Sie nahmen das Gemüse, das in der Natur wuchs, und kultivierten es in ihren Gärten. Sie sammelten die Früchte, die sie auf einigen Bäumen fanden, und konnten sich davon ernähren. Die Freude, die ihnen die Gemüse und die Früchte brachten, machte es ihnen angenehmer, miteinander in Kontakt zu kommen.

    4 Aus dem Meer, den Flüssen und Seen fischten sie Fisch. Und so wuchs ihre Intelligenz. Sie erfanden das Boot, und der Fische Zahl in ihren Händen wurde noch größer. Manchmal wachten einige von ihnen unter einem Boot auf. Sie priesen den HERRN ob dieses Geschenks. Sie mästeten Schweine, züchteten Kühe und Schafe auf ihren Weiden – sie kümmerten sich um die Kreaturen, die GOTT ihnen anvertraut hatte. Sie fütterten sie, und diese Kreaturen wurden fetter.

    5 Der Fleischer bereitete das Fleisch aus den Karkassen dieser Kreaturen zu. Zu diesem Zweck erfanden sie das Messer, ein Werkzeug, das ermöglichte, Fleischstücke voneinander zu trennen. Das Fleisch, das sie so herausbekamen, ernährte sie, dabei fühlte man sich sofort stärker, nachdem man es genossen hatte. Von den Kühen molken sie obendrein Milch, einen milden Nektar ohnegleichen.

    6 Sie schoren die Schafe und nahmen ihnen die Wolle. Sie nahmen ihnen die Haut, um daraus Leder zu gerben. Der Weber und Schneider verarbeitete die Wolle und das Leder zu Kleidung, die sie vor Wind schützte und sicherstellte, daß sie in ihrem Erscheinungsbild den Anstand wahren konnten. Die Natur gewährte ihnen den Zugang zu allem, was sie sich vorstellen konnten, sie mußten nur Behältnisse erfinden, in denen sie die Früchte ihrer Arbeit lagern konnten.

    7 Um sich gegen die Unbill des Wetters zu schützen, bauten sie Häuser, in denen sie wohnten. Sie richteten sie mit Bettstätten, Kerzenleuchtern, Tischen, Stühlen ein ... mit allem, womit sie den Komfort ihres Lebens verbessern konnten. Zu diesem Zweck förderte der Bergarbeiter Stein und Eisenerz aus Brüchen und Bergwerken. Und der Holzfäller schlug Baumholz ein. Um die Arbeit zu erleichtern, richtete der Schmied das Eisen und das Holz so zu, daß aus ihnen Werkzeuge entstanden, nämlich Äxte und Messer.

    8 Manchmal ließ GOTT in diesem Zeitalter der Glückseligkeit all jenen, die die Welt zu lieben verstanden, Nahrung zukommen, die sie weder hatten, noch herstellen konnten. Und manchmal stärkte er sie für eine gewisse Zeit in ihrer Kraft, ihrer Intelligenz oder ihrem Charisma. Sonntags vor dem Essen versammelten sie sich in der Mitte ihrer Siedlung um das Grab von Oane, um gemeinsam den zu preisen, der sie so sehr liebte. Tatsächlich hatten sie noch keine Geistlichen, denn die benötigten sie noch nicht - waren sie doch in unmittelbarer Gemeinschaft mit GOTT.

    Spyosu

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel III - « Der Müßiggang »


    1 Die Gemeinschaft von Mann und Frau war angenehm und vielschichtig.

    2 Sie lernten schließlich, Wein von den Trauben zu machen, nach vielen Jahren der Versuche, die Feinheiten der Veredelung eines solchen Getränks zu ergründen. Sie entdeckten gleichzeitig, wie Bier aus Gerste und Hopfen zu brauen war. Zu diesem Zweck erfanden sie Mälzereitürme, die beeindruckend hoch waren. Sie mußten lernen, konzertiert zu arbeiten, um solche Resultate zu erzielen. Und niemand von ihnen zweifelte daran, es sei der Mühe wert.

    3 Mehr noch: Kunst und Wissenschaft wurden als Vehikel wahrgenommen, sich noch mehr zu GOTT hin zu erheben. Sie lernten, Musik zu komponieren, Lieder wurden immer schöner, und die Instrumente, die sie begleiteten, wurden besser und besser. Sie entdeckten Pflanzen, die Wunden und Krankheiten zu heilen vermochten, schließlich diente ihre Gesundheit dazu, den HÖCHSTEN noch länger verehren zu können. Sie erfanden die Schrift, die es ihnen erlaubte, all ihr Wissen für kommende Generationen zu konservieren.

    4 GOTT war's zufrieden. Seine Kinder wuchsen an dem Platz, den ER ihnen zugewiesen hatte, über sich hinaus. Doch wußte er auch, daß dieses schöne Frühlingserwachen einst das Welken der Blumen der Tugend erleben mußte, denn die Kreatur Ohne Namen trug immer noch und immerfort an ihrer Wut und ihrem Zorn. Zurückgezogen in der Finsternis wartete sie auf den günstigen Moment, dem HÖCHSTEN zu zeigen, daß die Antwort, die Oane gegeben hatte, nicht die richtige Antwort war. Sie blieb in ihrem Irrtum befangen: Sie leugnete die Kraft der Liebe und bestand darauf, der Sinn des Lebens sei die Herrschaft des Starken über den Schwachen.

    5 All die Erfindungen der Menschen machten ihre Arbeit weniger mühsam. Sie hatten immer weniger Arbeit zu tun und immer mehr Ernte einzufahren. Dort, wo vorher noch ein Monat für die Ernte des Weizens nötig war, langte jetzt ein Drittel der Zeit. Wenn sie bisher nur einen Fisch alle zwei Tage fingen, so hatten sie jetzt einen Fisch am Tag, manchmal sogar zwei. Wo einstmals tägliche Arbeit bei der Gemüsekultur nötig war, brauchten sie jetzt nur noch zu ernten.

    6 Und die Hauptwissenschaft gab es nicht mehr: Die Theologie war diesen Menschen unbekannt. Sie hatten keine Kleriker, es gab niemanden mehr, der sein Leben ganz GOTT verschrieb. Ohne heilige Schriften gab es nichts zu studieren. Der menschliche Glaube war ungebildet, derart, daß es keinen Glaubensvermittler mehr gab. Die augenscheinliche Reinheit in der Liebe zu GOTT war genau das, was sie verloren gehen ließ.

    7 Die Menschen ließen sich von der Süße ihres Lebens berauschen. Das Leben war ihnen so süß und angenehm, daß sie nicht mehr wußten, welche Bedeutung es hatte, ihr Leben der Arbeit zu verschreiben. Jede Annehmlichkeit gab ihnen die Möglichkeit, ihre Arbeit zu vernachlässigen. Sie liebten die Welt, doch liebten sie sie um ihrer Selbst willen, und nicht, weil GOTT sie ihnen aus Liebe zu ihnen gegeben hatte. Nach und nach wendeten sie sich von der Liebe zu GOTT ab.

    8 Die erste Sünde wurde unfreiwillig von den Menschen entdeckt. Später trug sie den Namen Trägheit. Sie bestand darin, sich von der göttlichen Liebe abzuwenden, sich dem materiellen Leben hinzugeben und das spirituelle Leben zu vernachlässigen, sich dem Augenblick hinzugeben, ohne den Geist zu wahren, für den GOTT sie eigentlich erschaffen hatte. Die Trägheit führte zu weiteren Sünden, die schließlich zum Verlust der Liebe führten. Sie erreichte ihren Höhepunkt, als der Sonntag nicht mehr dem Beten, sondern dem Müßiggang diente.

    Spyosu

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel IV - « Die Sünden »


    1 Die Menschen hatten die Trägheit entdeckt. Sie verschmähten die Liebe GOTTES und zogen ihm die materiellen Dinge vor, die sie selbst geschaffen hatten. Sie hatten Geschmack an einem göttlichen Teil gefunden und vergaßen darüber, daß es auf die Liebe zum Ganzen ankam. Oane war nicht mehr da, sie zu führen, er, der der einzige gewesen war, der verstand, was die Liebe des HÖCHSTEN tatsächlich war. Allein, ihres Führers ledig wußten die Menschen nicht mehr, wie zu unterscheiden zwischen Tugend und Fehler.

    2 Manche gaben sich dem Drang hin, mehr zu essen als sie der Hunger nötigte, und empfanden daran eine sich selbst verstärkende Lust. Der süße Geschmack der Früchte, die Hitze des Fleisches und der Rausch des Alkohols prägten das einfache Vergnügen des Lebens. Es gab nicht mehr den kleinsten Raum in ihrer Genußsucht: nicht für den süßlichen Duft der Blumen, auch nicht für die Schönheit der Landschaft. Sie gelangten an den Punkt, an dem selbst die vielzähligen Früchte ihrer Arbeit nicht mehr ihre Gelüste befriedigen konnten.

    3 Es war die Völlerei, die die Bindungen brach, die die Männer und Frauen vereinten. Jeder hortete die Früchte seiner Arbeit für sich und weigerte sich, sie zu teilen. Der Starke erzeugte mehr, aß mehr, trank mehr und wurde noch stärker. Der Schwache erzeugte weniger, aß weniger, trank weniger und wurde schwächer. Die Gesellschaft von Männern und Frauen teilte sich aufgrund ihres unmäßigen Geschmacks an materiellen Dingen, was sie letztlich in den Geiz trieb.

    4 Mann und Frau wurden stolz. Der Starke verachtete den Schwachen, der sich nicht so ernähren konnte, wie er es sich erhoffte. Genau wie die Kreatur Ohne Namen glaubten sie jetzt daran, die Rolle der Starken sei die der Beherrschung der Schwachen. Jene jedoch sah ihre Stunde der Rache gekommen. Sie hüllte sich in Finsternis und machte sich an jene heran, die deswegen verachtet wurden, weil sie nicht mehr genug zu essen hatten. Sie fragte sie: “Weshalb laßt ihr das mit euch machen, weshalb tauscht ihr nicht die Rollen?”

    5 So beneidete der Schwache den Starken. Der Starke, der mit seinem Stand zufrieden war, sah nicht, daß sich der Schwache fragte, weshalb dieser schlechter gestellt war als jener. Die Kreatur ohne Namen frohlockte vor Freude, denn sie spürte, die Stunde ihres Triumphes sei gekommen. Sie flüsterte dem Schwachen Dinge ein, die das Feuer seines Neids anfachten. Die Wut wuchs im Herzen des Schwachen, der innerlich gegen diese Ungerechtigkeit revoltierte. Sie fragte ihn, weshalb er dieses Gefühl in seinem Geiste einschloß, statt ihm Ausdruck zu verleihen?

    6 Schließlich schlugen Mann und Frau auf ihre Brüder und Schwestern ein. Mit Messern und Äxten ging in einem Sturm der Brutalität und Zerstörung einer auf den anderen los. Sie erfanden das Kriegshandwerk, das seinen Höhepunkt darin fand, daß ein jeder danach trachtete, dem anderen das Haus niederzubrennen und die Felder zu verwüsten. Die Kreatur ohne Namen wandte sich abermals an jene, die ihr zuhörten, und sagte ihnen, daß Gewalt und Haß ihnen ab nun erlaubten, ihren Nächsten zu beherrschen.

    7 Der Mann nahm daraufhin die Frau, und die Frau nahm den Mann. Der Starke nutzte den Schwachen aus, und der Schwache erduldete den Starken. Alle vereinigten sich in einer viehischen Orgie der Schamlosigkeit und Gewalt. Das Ineinander ihrer Körper war den Flammen in den niederbrennenden Häusern gleich. Alle Nahrung ward verschlungen, aller Trank versoffen. Süßliche Liedtexte ermunterten zu unanständigem Handeln. Eine wahrhaftige Orgie der Schwelgerei fand statt. Und die Liebe GOTTES war nicht mehr gefragt.

    Spyosu

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel V - « Der König der Sünde »


    1 Dies ging so Wochen und Monate. Die Völlerei der Menschen kannte keine Grenzen. Zudem verspürte auch nicht einer Lust zu arbeiten. Gewalt und Hemmungslosigkeit waren ihr täglich Brot. Die Kornspeicher wurden eingerissen, und jeder kämpfte darum, so viele Nahrungsmittel wie möglich zu ergattern. Sie wollten mit ihrer exzessiven Sucht nach materiellen Dingen überhaupt nicht mehr aufhören.

    2 Einer mißtraute dem anderen. Der geringste Vorwand reichte aus, ihre Ode an die Gewalt weiterzusingen. Wenn einer, getrieben von der Freßsucht, einem anderen die Nahrungsmittel neidete, die dieser besaß, und danach trachtete, sie ihm wegzunehmen, dann antwortete der andere, getrieben vom Geiz, mit Gewalt. Schließlich sprach keiner mehr, außer er drohte oder beschimpfte.

    3 Die Männer und Frauen schauten nicht mehr nach den Sternen. Die Sünde hatte die Kontrolle über ihr Leben übernommen. Sie hatten sogar die Existenz GOTTES vergessen und verspürten seine Liebe nicht mehr. Sie liebten nichts als die unzuträglichen Vergnügen der Sünde. Ohne daß Oane sie daran erinnerte, war die Tugend vergessen, und das Laster war auf den Sockel ihres verabscheuenswürdigen Lebens gehoben.

    4 Ihr einziger Gesprächspartner war jene Kreatur, der GOTT keinen Namen gegeben hatte. Sie frohlockte vor Glück, wähnte sie doch, dem HÖCHSTEN bewiesen zu haben, daß ihre Antwort die richtige war und Oanes die falsche. Nach ihrer Ansicht verdiente es der Starke, den Schwachen zu beherrschen, und der Schwache verdiente es, dem Starken unterworfen zu sein. Sie leugnete die Macht der Liebe als Sinn des Lebens und haßte Oane für dessen Reinheit seines Glaubens.

    5 Sie erinnerte sich als einzige, daß er in der Mitte der Stadt begraben lag. Um ihn herauszufordern, ging sie zu seinem Grab und öffnete es. Sie exhumierte den Leichnam Oanes und tanzte eine ganze Nacht lang auf seinen sterblichen Überresten trampelnd und ihre Freude heraussingend, daß sie sein Werk zerstört hatte. Um sie herum stand die Stadt in Flammen, denn die Menschen schlugen sich, verletzten, töteten und quälten einander. Die Stunde ihres Triumphes schien für die Kreatur, der GOTT keinen Namen gegeben hatte, gekommen.

    6 Sie ging in die Bergwerke, um jene zu sammeln, die sie brauchte, um sich ihre Krone der Herrschaft über die Schöpfung schmieden zu lassen. Diese Krone war von Gold, Silber, Diamanten, Rubinen, Smaragden und allem, was man sonst an höchst Kostbarem auf der Welt finden konnte. Ihr Gewicht zeugte von Hochmut und vom Haß auf Männer und Frauen, wovon die Kreatur, der GOTT keinen Namen gegeben hatte, existierte. Und diese war auch die einzige, die die Augen zum Himmel hob, nur zu dem einen Zweck: um ihr triumphales Grinsen JENEM zu zeigen, von dem sie das Eingeständnis seines Scheiterns erwartete.

    7 Nun wollte GOTT all jenen Menschen eine Lektion erteilen, die ihn verraten hatten. Der Himmel schwärzte sich über der menschlichen Gesellschaft, und die Winde bliesen kräftig. ER sagte ihnen: “Nun, ich gab euch meine Liebe, und ihr habt euch abgewendet, habt es vorgezogen, auf die Parolen der Kreatur, der ich keinen Namen gab, zu hören. Ihr habt es vorgezogen, euch den materiellen Freuden hinzugeben, statt mir zu danken.”

    8 Er fügte hinzu: “Ich habe für euch einen Ort geschaffen, den ich Hölle nenne, den ich auf dem Mond eingerichtet habe, wo die Schlimmsten unter euch eine Ewigkeit der Qualen erwartet, damit sie für ihre Sünden bestraft werden. Innerhalb von sieben Tagen wird eure Stadt vom Feuer verschlungen sein. Und jene, die davon übrigbleiben, werden die Ewigkeit in der Hölle verbringen. Allein: ICH bin großmütig, und jene unter euch, die Buße zu tun wissen, werden die Ewigkeit in der Sonne erleben, dort, wo sich das Paradies befindet.

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MessagePosté le: Lun Sep 14, 2020 11:10 am    Sujet du message: Répondre en citant

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    Buch der Vorgeschichte
    Kapitel VI - « Die Bestrafung »


    1 Die Menschen waren so vollkommen der Sünde hingegeben, daß GOTT beschloß, sie zu strafen. Doch die meisten unter ihnen begriffen nicht, wessen sie sich schuldig gemacht hatten, so sehr waren sie dem Laster verfallen. Sie hatten derartig Geschmack an den Vergnügungen des Lebens gefunden, daß es sie beim Gedanken schauderte, sie könnten es verlieren. Manche unter ihnen entschieden, der verdammten Stadt Oanylon den Rücken zuzukehren. Allein: Die Kreatur Ohne Namen fand sieben Menschen, bei denen der Gefallen an der Sünde so ausgeprägt war, daß jeder von ihnen eine der sieben Todsünden verkörperte.

    2 Azazel gab sich der Völlerei hin, Asmodias der Wollust, Belial dem Hochmut, Luzifer dem Müßiggang, Belzebub dem Geiz, Leviathan dem Zorn und Satan dem Neid. Sie folgten dem Rat der Kreatur Ohne Namen und predigten den Aufstand gegen GOTT, von dem sie vorgaben, ER sei allein von Neid getrieben, wenn er die Menschen strafe. Sie behaupteten, ER sei schwach und könne niemals SEINE Drohung in die Tat umsetzen. Viele der Menschen hörten ihnen aufmerksam zu.

    3 Sieben Menschen hatten allerdings begriffen, welchen Fehler sie begangen hatten. Ihre Namen waren Gabriel, Georg, Michel, Michael, Galadriel, Sylphael und Raphael. Sie predigten Demut und die Notwendigkeit, die Bestrafung anzunehmen, um sich von den eigenen Sünden reinzuwaschen. Die Predigt eines jeden von ihnen kündete von der Tugend, die er verkörperte. Gabriel zeugte vom Maßhalten, Georg von der Freundschaft, Michel von der Gerechtigkeit, Michael von der Selbsthingabe, Galadriel von der Selbstbewahrung, Sylphael von der Glückseligkeit und Raphael von der Überzeugung. Nur ein kleines Häuflein Menschen war für ihre Worte empfänglich, doch die Reinheit des Glaubens eines jeden von ihnen wog die Laster von hundert Sündern auf.

    4 Die ersten sechs Tage waren furchtbar, Blitze durchzuckten den Himmel und Donnergrollen erschütterte die Willenskraft der Schwächeren. Manch ein Mensch floh noch aus der Stadt. Nur die Niederträchtigsten blieben, die den Predigten der sieben Inkarnationen der Sünde lauschten, und die Tugendhaften, die dem Beispiel der sieben Inkarnationen der Tugend folgten und die Bestrafung durch GOTT erduldeten. Derweil war die Kreatur Ohne Namen so vorsichtig, daß sie Reißaus nahm – die sieben Verdorbenen im Nebel ihres Irrsinns zurücklassend.

    5 Der siebte Tag vollstreckte das göttliche Urteil in einer gigantischen Katastrophe. Mit ohrenbetäubendem Getöse öffnete sich der Erdboden unter den Füßen jener wenigen, die in der Stadt geblieben waren. Flammen so hoch wie eine Kathedrale verschlangen sie. Gebäude fielen ineinander, der Schutt begrub ihre Bewohner, und das Feuer besorgte den Rest. Schon bald war die gesamte Stadt in den Eingeweiden der Erde verschwunden – ohne jegliche Spur ihrer vormaligen Existenz.

    6 Die sieben fleischgewordenen Sünden wurden von GOTT gestraft. Sie wurden in die Hölle auf dem Mond geworfen, wo sie seither eine Ewigkeit der Leiden als Dämonenprinzen tituliert leben. Jene, die auf sie gehört hatten, erlitten das gleiche fürchterliche Schicksal und wurden seit jener Zeit Dämonen genannt. Ihre Liebe zum Laster und ihr Haß auf GOTT mehrte und mehrte sich im Verlauf der Zeitalter, sie fanden mehr und mehr kranken Gefallen daran, ihren Götzendienst zu tun. Und ihre Körper spiegelten nach und nach die Schwärze und die Bestialität ihres Geistes.

    7 GOTT erkannte jedoch auch, daß die sieben Reinen - genauso ihre Anhänger -, bewiesen hatten, daß die Menschen zu Reue und Demut fähig waren. ER erhob sie in die Sonne, und sie waren gebenedeit mit einer glückseligen Ewigkeit im Paradies. Sie sieben Reinen wurden Erzengel genannt und ihre Anhänger Engel. Sie mußten den HÖCHSTEN unterstützen, den Menschen wo immer nötig zu helfen, den Versuchungen der Kreatur, die ER nicht benannt hatte, zu widerstehen.

    Spyosu

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