L'Eglise Aristotelicienne Romaine The Roman and Aristotelic Church

[Kalixtus]

In Ermangelung von vier Podesten, die um den Adjutanten steht, gab es hier vier Schalen auf dem Altar, was genau genommen sinnvoller war, immerhin waren es die vier Elemente, die einen mit Gott und seiner Natur verband.

So erhob sich die Stimme des Kardinals in seiner dunklen, samtigen Weise:

Heute ist der Tag der heiligen Weihe und du, Branwyn bist vor dem Thron Gottes getreten und erbittest die Weihe zu einer Frau Gottes.

So denn, meine Tochter, vor dem Antlitz der heiligen Mutter Kirche, Bewahrerin der heiligen Schriften - des Dogmas - Hüterin der einzigen Wahrheit, ist es an dir, vor der Gemeinschaft der Heiligen und der Gläubigen der aristotelischen Weltkirche deinen Willen zu bekunden.

So frage ich dich, Branwyn, die du im vor mir liegst, um dein Schicksal in die gütigen Hände Gottes zu legen:
- Willst du geweihte Äbtissin der Aristotelischen Kirche werden?
- Bist du, Branwyn, bestrebt deine priesterliche Mission mit Barmherzigkeit und einfachem Herzen zu vollbringen, um deiner Gemeinschaft zu helfen und das aristotelische Volk fördern?

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[Kuddel]

Kuddel hatte sich während des Gebets hineingeschlichen und setzte sich in eine Bank. "Amen.", sprach er leise und nickte den Anwesenden lächelnd zu und verfolgte ruhig die Zeremonie.

[Branwyn]

Geduldig ertrug sie die Kälte, die langsam in ihren Körper kroch. Dann hörte sie die ersten Fragen. Fast hätte sie mit dem Kopf genickt, besann sich dann aber. Mit der Stirn auf die Steine zu schlagen beim Antworten wäre vermutlich arg peinlich geworden.

So beantwortete sie die Fragen des Kardinals mit : "Ja das will ich" und mit "Ja das bin ich".
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[Kalixtus]

Kalixtus lächelte, als er die Antworten vernahm und griff dann nach dem Krug mit dem Öl. Er goss es in die erste Schale in einem langen Bogen und sprach:

Öl ist ein körperlicher Äther, der all unsere Sinne beflügelt und zu allen Zeiten ein Zeichen des Kreislaufes ist. Bei der Geburt reinigt uns die Hebamme mit wohlriechenden Ölen und unser toter Körper wird vor der Grablegung mit ebenso wohlriechenden Ölen gewaschen. So ist Öl ein flammendes Symbol des Lebens und die Flamme, die aus ihr erwächst, das Licht der Welt selbst.

Dann nahm er ein Zündholz, entflammte ihn an der Jahreskerze und entzündete damit das Öl in der Schale. Die Worte des Kardinals dröhnten in der Kirche:

Im Angesicht der Flamme der Feuersglut, die zum Himmel lodert, versprichst du keine zum Kampfe bestimmten Waffen zu tragen, wie es das kanonische Recht fordert?

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[Branwyn]

Eine Gänsehaut überzog ihre Arme und die feinen Härchen im Nacken stellten sich auf, bei der nächsten Frage.
Doch sie ließ sich nicht beirren und antwortete mit fester Stimme: "Ja, das verspreche ich."
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[Kalixtus]

Dann hob der Kardinal den Grundstein der Abtei an. Es war ein alter und leicht verwitterter Stein, der für diese Zeremonien hervorgeholt wurde. Ein seltener Moment.

Der Grundstein ist das Fundament allen Sein. Ein Symbol der Gemeinschaft, denn nur die Gemeinschaft kann beschließen, was in ihrem Namen errichtet wird. Aus einem Grundstein erwächst ein Bauernhaus, ein Stadthaus, ein Palast oder eben ein ganzer Dom. Alles, was wir tun, beginnt mit dem Setzen des ersten Schrittes, des ersten Grundsteins.

Im Angesicht des geschliffenen Steins, Sockel, auf dem die Architektur des Gebäudes unserer Heiligen Aristotelischen Kirche ruht, bist du bestrebt, dein Leben dafür hinzugeben, dem Weg zu folgen, und daraus folgend keine Familie zu gründen? Gelobst du den Zölibat und den Verzicht auf Adoption?

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[Branwyn]

Hatte sie das nicht erst vor kurzem schon beantwortet? Sie lächelte.
Antwortete dann aber:"Ja das gelobe ich."
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[Kalixtus]

Im Angesicht des Dufts des Weihrauchs, der die schlechten Gerüche vertreibt, versprichst du aus ganzem Herzen und ganzer Seele den dreifachen Gehorsam?
Versprichst in Verbundenheit mit dem Werke Christos zu leben sowie im Respekt und in dem Gehorsam der von Christos gegründeten Hierarchie unserer Heiligen Aristotelischen Kirche?
Versprichst du in Verbundenheit mit deinen Kollegen zu leben, in Respekt und in dem Gehorsam gegenüber dem Glauben und gegenüber dem Dogma dein Leben lang?
Versprichst du, ohne gedankliche Einschränkung die Satzung des Kanonischen Rechts unserer Heiligen Aristotelischen Kirche zu wahren und ihr zu gehorchen?

Sprach der Kardinal, als er den Weihrauch entzündete und der Duft in den Äther aufstieg, wo er sich in das spirituelle Gewebe Gottes hineinwob.

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[Branwyn]

Auf auf diese vier Fragen antwortete Branwyn jeweils mit: "Ja das verspreche ich."
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[Kalixtus]

Kali nimmt dann das Wasser und lässt es in die Schüssel rieseln dabei spricht er:

Im Angesicht des Wassers, Symbol der Reinheit, versprichst du aus ganzem Herzen und ganzer Seele und ohne gedankliche Einschränkung die Satzung der Aristotelischen Ethik zu teilen, die in erster Linie darin besteht, die rechte Mitte zwischen der Enthaltsamkeit und der Ausschweifung zu finden? Versprichst du aus ganzem Herzen und ganzer Seele und ohne gedankliche Einschränkung dich zu weigern in Sünden zu versinken, indem du die Tugenden pflegst und gegen die Laster kämpfst? Versprichst du vorbildlich zu sein, das Studium den weltlichen Gütern vorzuziehen, nach der Akkreditierung als Theologe zu streben und deine Kräfte für den Dienst am wahren Glauben und die Rechtgläubigen im Allgemeinen einzusetzen?

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[Branwyn]

Als der Kardinal geendet hatte, antwortete sie erneut auf jede Frage mit: "Ja das verspreche ich."
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[Kalixtus]

Kalixtus blickte nun zu Seppel, sie würden die Erhebung zur Mutter Äbtissin durch das Handauflegen gemeinsam vollziehen. Weshalb beide an der Seite von Branwyn stehen werden müssen, die noch immer vor dem Altar kniet.

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[Seppel]

Aufmerksam hatte der Passauer das Zeremoniell verfolgt. Es fühlte sich irgendwie noch wie gestern an, dass er die kalten Steine unter sich gespürt hatte und all diese Versprechen gab. Als der Blick des Kardinals den seinen kreuzte, nickte er leicht und trat vor, um an seiner Seite ihr die Hand für die Erhebung aufzulegen.
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[Branwyn]

Fast geschafft, dachte sie und kam aus der liegenden Position in die Knieende. Der Kardinal und der Bischof standen gemeinsam vor ihr und würden sie gleich in das Amt der Äbtissin erheben.
Branwyn hielt den Kopf gesenkt und starrte auf den Steinboden vor sich.
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[Branwyn]

So langsam wurde es kalt und unbequem. Das Knie fing an zu schmerzen. Dezent hob sie den Kopf, um zu sehen ob sich die Herren einig waren und räusperte sich leise, um den Kardinal und den Bischof aus ihren Gedanken zu holen.
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