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[RP] Basilica di San Giovanni dei Martiri
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Poster un nouveau sujet   Répondre au sujet    L'Eglise Aristotelicienne Romaine The Roman and Aristotelic Church Index du Forum -> La place d'Aristote - Aristote's Square - Platz des Aristoteles - La Piazza di Aristotele -> Les faubourgs de Rome - The suburbs of Rome - Die Vororte von Rom - I Sobborghi di Roma
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Kalixtus
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MessagePosté le: Lun Mai 26, 2025 9:18 pm    Sujet du message: Répondre en citant

    Sein Bakulifer überreichte dem Kardinal den Bischofsstab des Heiligen Johannes, und er erhob sich von seinem Thron, nachdem er Filomena mit einem Lächeln gesegnet hatte.

    Seine fließenden Gewänder der heiligsten Liturgie wogten mit Präzision und Kunstfertigkeit um ihn herum, als wäre er eine lebendig gewordene Statue aus der Antike, die genau diesen Moment inszeniert. Und doch war er nur ein Instrument im Gefüge Gottes, der den Kosmos und damit uns alle regiert.

    Er hob die Hand zum römischen Gruß, und seine Worte hallten zu allen zurück, wurden von den mächtigen Mauern der Basilika hundertfach widergespiegelt und umhüllten sie mit dem warmen Klang seiner tiefen, wohlklingenden Stimme:

    Geliebte Schwestern und Brüder,

    unter dem hohen Gewölbe dieser heiligen Basilika, wo Weihrauch und Stille sich vermählen wie Gebet und Gnade, begrüße ich euch mit dem Frieden des Allmächtigen zur Taufe von Ascan.

    Heute sind wir versammelt, nicht allein als Familie, nicht allein als Zeugen – sondern als Glieder eines ewigen Bundes, der mit Wasser beginnt und mit Licht erfüllt ist. Denn die Taufe ist kein bloßer Ritus, keine bloße Tradition: Sie ist eine Begegnung. Sie ist Gottes ausgestreckte Hand, die uns berührt, bevor wir sie begreifen können.

    Ascan, du trittst heute durch jenes Tor, das aus Staub Gold macht. In der Tiefe des Wassers wird dir nichts genommen – und doch wird dir alles neu geschenkt. Das Wasser reinigt nicht bloß die Haut, sondern das innerste Sein. Es ist kein leibliches Bad, sondern ein geistliches Erwachen. Es tilgt nicht Schuld, sondern es hebt dich empor in die Möglichkeit eines Lebens mit Gott.

    Denn dies, meine Lieben, ist das Geheimnis der Taufe: Sie ist der Augenblick, in dem Gott selbst sich hinabneigt, um dem Menschen die Hand zu reichen – nicht als Richter, sondern als Vater. Der himmlische Vater nimmt Ascan heute in seine Arme. Welch ein Trost liegt in dieser Geste, welch ein Vertrauen!

    Und uns ruft es zur Verantwortung: Denn wenn Gott sich nicht scheut, seine Hand dem Kleinsten zu reichen, wie könnten wir es je wagen, sie einem Bruder zu verweigern?

    Ascan gehört ab heute auf dem Pfad Gottes. Er trägt nicht nur einen Namen, sondern ein Siegel – das Zeichen des Kreuzes. Möge er in dieser Liebe wachsen, möge er in dieser Wahrheit reifen, möge er als freier, starker und reiner Mann Zeugnis ablegen von dem Gott, der ihn heute annimmt.

    So lasset uns danken. Für das Wasser, das Leben birgt. Für das Licht, das die Nacht durchdringt. Für die Liebe, die nie versagt.

    Ascan, sei willkommen im Bund des Lebens.

    Lass uns beten:

      Herr, unser Gott,
      Du Ursprung des Lebens, Licht der Wahrheit und Vater der Barmherzigkeit,

      wir stehen heute vor Dir, erfüllt von Ehrfurcht und Dank, denn Du hast Ascan gerufen –
      nicht durch Zufall, nicht durch Pflicht,
      sondern durch jene sanfte, beharrliche Stimme,
      die im Innersten eines Menschen spricht:
      „Komm heim.“

      Du hast ihn nicht in der Kindheit gezeichnet, sondern ihm Zeit gegeben,
      zu suchen, zu fragen, zu fallen, zu stehen.
      Du hast ihn durch das Feuer des Lebens geführt,
      damit er heute freiwillig und bei klarem Verstand sagen kann:
      „Ich glaube.“

      Und so bitten wir Dich, Herr:

      Reinige ihn in diesem Wasser nicht nur von dem, was vergangen ist,
      sondern durchdringe ihn mit dem Licht, das aus Dir selbst kommt.
      Schenke ihm kein neues Gesicht –
      sondern ein neues Herz.

      Lehre ihn, die Tiefe der Stille zu lieben,
      den Trost des Gebets zu suchen
      und die Kraft der Wahrheit zu tragen –
      auch wenn sie schwer ist.

      Nimm ihn auf in die Gemeinschaft Deiner Kirche,
      aber noch mehr:
      Nimm ihn auf in das Geheimnis Deiner Gnade.

      Herr,
      halte Deine Hand über Ascan.
      Führe ihn durch Nächte des Zweifels und Tage der Freude.
      Gib ihm Brüder und Schwestern im Glauben –
      aber auch den Mut, allein zu stehen, wenn es sein muss.

      Möge sein Leben ein Zeugnis werden.
      Nicht laut, nicht prahlerisch,
      sondern wahr, beständig, durchwirkt von Deiner Güte.

      Denn Du bist der Gott, der uns nicht auf halbem Wege verlässt.
      Der Gott, der wartet.
      Der Gott, der bleibt.
      Der Gott, der rettet.

      Amen.



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Ascan_rhegius



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MessagePosté le: Mar Mai 27, 2025 5:40 pm    Sujet du message: Répondre en citant

Später - In der Residenz! Soll das jetzt eine Drohung oder ein Versprechen sein? Er spürt wie sich ihre Hand löst und es wieder etwas kälter wird, dort wo sie ihn eben noch berührt hat. Aber die Spannung in seinem Leib ist dennoch da. Er weiß, dass es eine Drohung ist, denn momentan will er sich dem Vergnügen nicht hingeben, auch wenn es so verführerisch eine einladung ausspricht. Er kämpft innerlich den Kampf mit sich und der Lust.
Es ist gut das Kalixtus den Gedanken unterbricht, denn die Messe fängt an. Seine Mutter würde erschrocken und erstaunt zugleich sein, dass ihr Jüngster in einer römischen Kirche die Taufe empfängt. Ihm ist es egal. Es ist nur ein weiterer Weg zu seinem Ziel. Aber seine fanatische Mutter würde wahrscheinlich den Fußboden küssen.
Ascan richtet den Blick auf Kalixtus, der ihn in der Gemeinschaft willkommen heißt. Es wirkt als hört er genau zu und ist ergriffen. Tatsächlich lernt er. Will er macht haben, muss er gut sein. Wenn nicht jetzt kann er das Sakrament spenden lernen? Gerade die Taufe ist das Sakrament, welches er wohl am Meisten bestehen muss. Und die Beobachtungsgabe ist direkt auf den Kardinal gelenkt. Bis das Amen kommt und Ascan fast demütig das Haupt senkt. Amen! Täusche und Spiele. Der Erfolg kommt von alleine. Gebe den Menschen was sie wollen. Dann kriegst du, was du willst.
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Kalixtus
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MessagePosté le: Mar Juin 03, 2025 4:34 pm    Sujet du message: Répondre en citant

    Nun kam ein Messdiener mit dem heiligen Dogma und öffnete es an der Stelle, aus der er lesen wollte:

    Heute hören wir eine bekannte Stelle, die uns immer wieder mit der Gegenwart Gottes in der Heiligen Taufe umgibt:

Citation:

    Kapitel XII
    Die Beichte und die Taufe des Zenturio


    Als die Menschenmenge verschwunden war, der Platz geleert, ward Platz für die Männer und Truppen des römischen Procurators, der die Stadt kontrollierte. Dies war der Zeitpunkt, meine Freunde, in dem ich die größten Ängste meines Lebens erlebte. Die Soldaten, gewandet in Blutrot, strömten aus allen Richtungen, wie es schien und sammelten sich auf dem Platz.

    Manche erschienen auf den Wällen, andere wiederum kamen aus den verschiedensten Gebäuden und sie blockierten alle Ausgänge und Tore. Ein Tribun erklomm daraufhin die Treppe zum Rathausplatz, er wurde von einem Zenturio begleitet.

    In der Mitte des Platzes angekommen, bremste der Tribun seinen Schritt und lehnte sich hinüber zu seinem Zenturion. Letzter sprach mit lauter und brutaler Stimme:

    „Du, Christos, der sich der Messias nennt und der Führer! Ich sage – du schadest dieser Stadt! Du schürst eine Rebellion, bist ein gefährlicher Revolutionär, ein Mann des Chaos. Ich verlange, dass du mir folgst!“

    Wir anderen, seine Apostel, waren vor Angst starr gelähmt. Wir hörten nicht die sanfte Brise, die in den Umhängen der Römer raschelte. Wir warteten, gespannt, auf die Reaktion von Christos. Daju war am meisten erschrocken, er, der am meisten aufgebracht war nicht von Christos erwählt worden zu sein seine Kirche zu gründen.

    Christos aber antwortet dem Zenturio:
    „In Wahrheit, sage ich dir, Mann des kleinen Glaubens, werde ich dir nicht folgen – denn du folgst mir!“

    Daraufhin befahl der Tribun dem Zenturio Joshua festzusetzen und der Offizier näherte sich uns mit grimmiger Miene und langsamen Schritten. Ich atmete mit dem Rhythmus seiner Schritte, versuchte mein panisch schlagendes Herz zu beruhigen. Als er im Angesicht Christos stand, blickte der Zenturio in dessen Augen, intensiv und ziemlich lange. Dann, auf einmal, nahm er den Helm ab und kniete vor unserem Messias, nach dem Saum seiner Robe greifend.

    „Lehrer“, flehte er, zur Überraschung seines Vorgesetzten, „ich würde dir gerne folgen und zu deiner Gemeinde der Gläubigen gehören. Was muss ich tun? Ich weiss, ich bin Sünder und ich habe einem schlechten Meister gedient, aber ich bitte dich, sag mir wie ich Vergebung erlangen kann! Sag mir – wie kann ich bereuen?“

    Und Christos half ihm auf, unter den erstaunten Blicken der Römer. Er verkündete diese Worte:
    „Sünden, hast du gesagt – du hast gerade das Erste getan, was ein Gläubiger tun muss. Bescheiden sein und gestehen. Folglich, wenn deine Reue ernsthaft ist, wird Gott dir vergeben.“

    Christos wandte sich an seine Apostel und fuhr fort: „Und ihr, merkt euch, die Sünden eurer Herde sind vergessen, wenn sie zu euch kommen und in euer Ohr gestehen und wenn sie bereit sind zu bereuen.“

    So näherte er sich dem Brunnen und sprach zum Zenturio:
    „Durch die Gnade des Allmächtigen, wasche ich hinweg deine Sünden und erneuere dich mit Wasser, der Quelle des Lebens.“

    Und Christos hielt seine gefalteten Hände unter den Wasserstrahl des Brunnens. Er besprengte die Gestalt des Zenturio mit Wasser und flüsterte dabei:

    „Herr, lasse dich herab und wasche diesen Mann frei von seiner Sünde und gebe ihm eine Neugeburt inmitten der Gläubigen. Ich erbitte dies im Namen des Allerhöchsten.“

    Nun bat Christos uns alle, seine Apostel, zu ihm und einen nach dem Anderen wurden wir durch Christos mit dem Wasser des Brunnens gestärkt, erhielten dadurch die Wiedergeburt. Er sprach zu uns: „Meine Apostel, Männer und Frauen, durch die Gnade Gottes, habt ihr hier eure Sünden von euch gewaschen. Zeigt Ihm, dass ihr der Ehre, die Er euch zukommen lässt würdig seid, denn das Sakrament der Taufe kann widerrufen werden von jedem der seine Substanz verrät.“

    Dies war einer der stärksten Tage meines Lebens, und einer, den ich nie vergessen werde, so tief ist er in meinen Erinnerungen eingebrannt. Unsere Gefühle waren auf ihrem Höhepunkt als wir just feststellten, dass die Soldaten den Platz verlassen hatten.




    Die Lesung endete, der Kardinal klappte das Dogma zu, bekreuzigte es und der Akolyth legte es wieder auf den Altar zurück, von dem er das Dogma genommen hatte.

    In der Zwischenzeit stieg der Kardinal die wenigen Stufen hinunter und wandte sich an die Anwesenden, um seine Predigt zu halten

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Kalixtus
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MessagePosté le: Mar Juin 03, 2025 4:42 pm    Sujet du message: Répondre en citant

    Wie so oft bei den Predigten des Kardinals schaut er zunächst auf die Anwesenden. Er spürte die Kraft Gottes, die diese mächtige Basilika wie ein Äther um sie alle herum durchwehte. Es war eine spirituelle Energie, die alle Dinge durchwirkte, die Teil der Schöpfung des Allmächtigen war. Die Gegenwart Gottes ruhte in allem. Die Rauchschwaden des Weihrauchs stiegen in den gemalten Himmel der Basilika auf und hüllten sie alle in den heiligen Duft der Liturgie ein.

    Seine Stimme erweckte die Geister der Anwesenden wie die Gischt auf hoher See, und es ist das Wort des Allmächtigen, das die Seelen berührt und die Wahrheit offenbart.

    Geliebte Brüder und Schwestern in Christo,

    hochverehrte Gemeinde, liebe Freunde – und du, Ascan, Kind des lebendigen Gottes, heute erwachsen geworden im Geiste:

    Mit zitternder Stimme, nicht aus Schwäche, sondern aus Ehrfurcht, stehe ich heute hier – um Zeugnis zu geben von dem, was sich heute in unserer Mitte vollzieht. Ein Sakrament. Eine Neugeburt. Ein Wunder. Kein Wunder aus Feuer oder Sturm, sondern eines des Wassers, der Beichte und der Erneuerung – das Wunder deiner Taufe, Ascan.

    Die heutige Lesung berichtet uns von einem Augenblick, da sich das Himmelreich gegen die Gesetze der Welt aufrichtete. Da ein Zenturio – ein Mann von Macht, Gewalt und römischem Stolz – seine Knie beugte vor einem Mann, der keine Legionen befehligte, sondern die Seelen der Menschen mit Wahrheit füllte: vor Christos, dem Gesalbten.

    Der Zenturio trat auf als Feind. Befehlt, das Chaos zu bannen, betrat er den Platz als Vollstrecker der Ordnung Roms. Doch er verließ ihn als Bote des lebendigen Gottes. Warum? Weil er erkannte. Er sah in den Augen des Messias nicht die Rebellion, sondern das Gericht. Nicht den Aufstand, sondern die Wahrheit. Nicht die Gefahr – sondern das Leben.

    Und in diesem Augenblick, geliebte Gemeinde, offenbart sich die Taufe. Nicht als ein Ritus. Nicht als ein Brauch. Sondern als das, was sie in Wahrheit ist: Ein Gericht über das Alte – und ein Erwachen ins Neue.

    Ascan, du hast wie jener Zenturio dein Haupt gesenkt. Du hast bekannt, dass du ein Sünder bist – wie wir alle. Du hast nicht die Stärke deiner Hand erhoben, sondern die Schwäche deines Herzens offenbart. Und wie jener Soldat hast du gesprochen: „Was muss ich tun, um zu folgen?“

    Du wurdest nicht gezwungen. Kein Tribun stand hinter dir, kein Schwert war an deiner Kehle. Es war dein freier Wille, deine eigene Stimme, die sprach. Und deshalb, mein Sohn, bist du heute wahrhaft frei. Denn die wahre Freiheit beginnt dort, wo der Mensch sich Gott unterwirft.

    Der Zenturio wurde nicht durch Worte allein erlöst – sondern durch das Wasser. Und auch du wirst nun im Wasser des Lebens neu geboren. Es ist nicht bloß ein Symbol, das dich benetzt. Es ist kein frommes Schauspiel. Nein – das Wasser, das dich gleich berühren wird, ist der Durchbruch Gottes durch deine sterbliche Hülle. Es ist der Strom, in dem deine Vergangenheit untergeht, und deine Zukunft beginnt.

    Denn höret, Brüder und Schwestern, was der Herr sprach: „Wenn eure Herde zu euch kommt, um ihre Sünden zu gestehen, und sie bereit sind zu bereuen – dann sind sie vergeben.“

    Wie oft glauben wir, Buße sei Schwäche? Wie oft scheuen wir uns, vor anderen zu sagen: Ich war falsch? Doch der Zenturio lehrte uns – wie Ascan es heute tut – dass Reue der höchste Mut ist. Und dass das Bekenntnis kein Rückzug ist, sondern ein Aufstieg.

    Ascan, dies ist mein Wort an dich: Du wirst nicht vollkommen sein. Auch nach der Taufe wirst du sündigen, du wirst schwanken, du wirst fallen. Doch du wirst nicht allein sein. Denn wie einst Christos dem Zenturio sagte: „Du folgst mir.“ – so sage ich dir heute: Du bist nun einer von uns. Einer der Getauften. Einer der Gläubigen. Einer, den Gott durch Wasser und Geist gezeichnet hat.

    Ich, Kalixtus, Diener des Allerhöchsten, Träger seiner Priesterwürde, bezeuge heute vor Gott, dass du, Ascan, aufgenommen bist in das Haus des Herrn. Nicht als Gast. Nicht als Knecht. Sondern als Sohn.

    Möge deine Taufe heute der Anfang sein – und kein Ende. Mögest du das Kreuz nicht als Bürde, sondern als Krone tragen. Und mögest du den Ruf Gottes niemals überhören, wenn er zu dir spricht: „Folge mir.“

    Amen.

    Wir bekunden unseren Glauben, so wie es die Heilige Mutter Kirche lehrt. Im Wohlgefallen des Allmächtigen:

      Ich glaube an Gott, den allmächtigen Allerhöchsten,
      Schöpfer des Himmels und der Erde,
      der Höllen und des Paradieses,
      Richter über unsere Seele zur Stunde des Todes.

      Und an Aristoteles, seinen Propheten,
      Sohn des Nikomachos und der Phaetis,
      entsandt, den irregeleiteten Menschen
      die Weisheit und die göttlichen Gesetze des Universums zu lehren.

      Ich glaube auch an Christos,
      geboren von Maria und Giosep.
      Er widmete uns sein Leben, zeigte den Weg ins Paradies.
      So kam es, dass er, nachdem er unter Ponce gelitten hatte,
      im Martyrium gestorben ist, um uns zu retten.
      Er ist zur Sonne zurückgekehrt, wo Aristoteles zur Rechten des Allmächtigen ihn erwartete.

      Ich glaube an das Wirken Gottes;
      an die Eine und Unteilbare Heilige Römische Aristotelische Kirche;
      an die Gemeinschaft der Heiligen;
      an die Vergebung der Sünden;
      an das ewige Leben.

      AMEN



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Ascan_rhegius



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MessagePosté le: Mar Juin 03, 2025 7:57 pm    Sujet du message: Répondre en citant

Ist er ein Sünder? Er ist einer. Das steht außer Frage.
Wird er wieder sündigen? Das wird er. Die Welt ist voller Versuchungen, eine sitzt gerade neben ihm. So viele verbotene Früchte, so viele verdorbene Genüsse und er will sie am liebsten alle kosten. Ein leises Seufzen folgt. Jetzt, mit der Taufe, wird er erst einmal reingewaschen von allen. Seine Mutter würde vor Glück weinen. Fanatisch wie sie ist, würde sie ihren Jüngsten nun gerade voller Stolz ansehen. Was seine eigentlichen Bedürfnisse nach der Taufe angeht, wäre sie allerdings ziemlich enttäuscht. Wie wird es beim Kardinal sein? Wird er enttäuscht sein, wenn Ascan sündigt? Wird er vielleicht darüber hinwegsehen? Und wo beginnt Sünde und wo hört sie auf? Schon merkwürdig das der Glaube, je mehr man sich damit befasst. Mehr Fragen aufwirft als Antworten zu geben. So langsam versteht er was der Kardinal meinte, dass ein Kleriker gut reden können muss.

Das Glaubensbekenntnis beginnt und dafür erhebt sich Ascan einfach mal. Er sieht zu Kalixtus und dann hört man auch seine Stimme. Das Glaubensbekenntnis beherrscht er im Schlaf. Auch dank seiner Mutter. Das hat sie ihm eingeprügelt:

Ich glaube an Gott, den allmächtigen Allerhöchsten,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
der Höllen und des Paradieses,
Richter über unsere Seele zur Stunde des Todes.

Und an Aristoteles, seinen Propheten,
Sohn des Nikomachos und der Phaetis,
entsandt, den irregeleiteten Menschen
die Weisheit und die göttlichen Gesetze des Universums zu lehren.

Ich glaube auch an Christos,
geboren von Maria und Giosep.
Er widmete uns sein Leben, zeigte den Weg ins Paradies.
So kam es, dass er, nachdem er unter Ponce gelitten hatte,
im Martyrium gestorben ist, um uns zu retten.
Er ist zur Sonne zurückgekehrt, wo Aristoteles zur Rechten des Allmächtigen ihn erwartete.

Ich glaube an das Wirken Gottes;
an die Eine und Unteilbare Heilige Römische Aristotelische Kirche;
an die Gemeinschaft der Heiligen;
an die Vergebung der Sünden;
an das ewige Leben.

AMEN

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Filomena



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MessagePosté le: Mer Juin 04, 2025 4:59 pm    Sujet du message: Répondre en citant

    Es bildete sich eine ihr so bekannte Atmosphäre zwischen ihnen. Sie spürte instinktiv, dass er es wollte, dass er sich wand und windet wie eine gefährliche Schlange, doch sie mochte Schlangen, mehr noch sie verehrte diese Tiere. Ganz subtil wechselte sie das Bein, das sie über das andere schlug und sie beobachtete, wie er aufstand, um das Glaubensbekenntnis zu sprechen. Das gab ihr die Gelegenheit, ihn in seiner vollen Pracht zu studieren, ihre vorher gemachten Beobachtungen bestätigt, vorzufinden oder widerlegt. In jedem Fall glitten ihre Augen wie zwei Saphire über das Juwel und ein maliziös-verbotenes Lächeln huschte wie ein wohliger Schatten über ihre Lippen. Sie war zufrieden mit dem, was sie sagte.

    Natürlich bemerkte sie, was Kalixtus sagte. Sünder. Sind wir alle. Oh ja, das sind wir, Bruderherz. Sünder und das leidenschaftlich. Jeder von uns. Ascan war zweifellos jede Sünde wert, die man begehen konnte oder sollte. Es war, wie es immer mal wieder so war im Leben einer Frau, die wusste, dass ihr Gegenüber sich früher oder später dem hingeben würde, was sie forderte:

    Geduldig betrachtete sie seine Statur, stellte sich vor, wie es wäre, wenn ... würde es herausfinden, würde es wissen, würde es nutzen und dann ... gehört die Schlange der Löwin für den Moment, für den Augenblick, der sich in ihr entfaltet, sie ausfüllend und umfassend berührte. Die Elektrizität ihrer Begegnung fand noch keinen Höhepunkt, aber sie wusste, dass die Taufe erst ihren Anfang nehmen würde.

    Wasser, das über die heiße Haut tropfte und kühl, erfrischend all die Emotionen einfing, die es zu empfangen gab, wie ein göttliches Aphrodisiakum.

    Sie erhob sich nicht für das Glaubensbekenntnis, aber sie blickte in Kalixtus Richtung als sie es sprach und ihre Worte waren wie die dunklen Glocken großer Kathedralen. Gehaltvoll, mystisch, mythisch und wissend, dass jede Betonung, jedes Wort seine Bedeutung hatte:

    Ich glaube an Gott, den allmächtigen Allerhöchsten,
    Schöpfer des Himmels und der Erde,
    der Höllen und des Paradieses,
    Richter über unsere Seele zur Stunde des Todes.

    Und an Aristoteles, seinen Propheten,
    Sohn des Nikomachos und der Phaetis,
    entsandt, den irregeleiteten Menschen
    die Weisheit und die göttlichen Gesetze des Universums zu lehren.

    Ich glaube auch an Christos,
    geboren von Maria und Giosep.
    Er widmete uns sein Leben, zeigte den Weg ins Paradies.
    So kam es, dass er, nachdem er unter Ponce gelitten hatte,
    im Martyrium gestorben ist, um uns zu retten.
    Er ist zur Sonne zurückgekehrt, wo Aristoteles zur Rechten des Allmächtigen ihn erwartete.

    Ich glaube an das Wirken Gottes;
    an die Eine und Unteilbare Heilige Römische Aristotelische Kirche;
    an die Gemeinschaft der Heiligen;
    an die Vergebung der Sünden;
    an das ewige Leben.

    AMEN


    Sie unterdrückte den sinnlichen Wunsch Ascan zu berühren, sie zog ihn aus mit ihren Blicken und tat unvorstellbare Dinge mit ihm, die sich in den heiligsten aller Hallen wie ein Sakrileg anfühlen würden und doch, war es nichts, was Gott erröten würde, den Gott war Allgegenwart, er war in allem und wirkte durch alles. Filomena blickte mit der charismatischen Wildheit einer erfahrenen Jägerin auf das Hinterteil der Beute, glitt entlang seines Rückens hinauf zu seinem Gesicht.

    Kalixtus hat keine Gelder gescheut und ihn von seinen besten Schneidern einkleiden lassen. Alles saß dort, wo es sein musste, hüllte ihn ins rechte Licht wie ein Appetithäppchen auf dem Silbertablett. Wer von ihnen war nun in die Falle des Kalixtus geraten. Wer war die Versuchung und wer das Opfer?

    Auf einmal verschwamm diese klare Linie. War dies vielleicht ein trickreiches Spiel ihres Bruders. Wer würde wen verführen? Ascan Filomena oder Filomena Ascan? Kalixtus scheint selbst jetzt einen beinahe ätherischen Einfluss auf die Welt zu haben und alles zu kontrollieren oder zu beeinflussen.

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Kalixtus
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MessagePosté le: Mer Juin 04, 2025 5:23 pm    Sujet du message: Répondre en citant

    Kalixtus trat nun zum Taufbecken aus weißem Marmor und während er den Weg ging, fiel sein Blick wie beiläufig auf die beiden. Er sah sie nicht nur, er verinnerlichte sie, wie das sanfte Inhalieren eines heißen Kräuterabsuds.

    Das Lächeln auf den Lippen des überlegenen Kardinals war geprägt von einer subtilen Sakralität und dem Gefühl, ich weiß - ich sehe es.

    Es gehörte zum Wesensbild des Kardinals, dass er das wahrnahm, dass er die Bausteine auf dem Feld zusammensetzte, dass er die Spieler bewegte und manchmal, ganz zufällig und doch vollkommen bewusst, selber zu einem Spielstein seines eigenen Spiels wurde.

    Am Taufbecken angekommen warf er einen letzten Blick auf die beiden und ein Akolyth brachte in frommer Treuherzigkeit den silbernen Krug mit dem Wasser, welches Kalixtus in seine Hände nahm und hochhielt, ehe er den Krug mit dem schlanken Hals in einem langen Bogen in das Taufbecken entleerte. Dabei sprach er die salbungsvollen Worte:

    “Sicher sind wir in der Materie gefangen, ihren Regeln unterworfen, doch unser Ziel ist die Zuwendung zu DIR, EWIGER VOLLKOMMENER GEIST. Nach meinem Empfinden hast DU daher dem Leben den Sinn der Liebe gegeben.” Darauf sagte GOTT: “Mensch, weil du der einzige bist, der begreift, daß es um die Liebe geht, mache ich Deinesgleichen zu MEINEN Kindern. Und nun weißt du, daß das Talent deiner Art seine Fähigkeit ist, MICH und die Seinen zu lieben. Die anderen Arten können nur sich selbst lieben.”

    Dies weihte das Wasser und bereitete den Taufritus vor. Er übergab den Krug zurück an den Akolythen und da waren sie wieder, die eisblauen Augen, die in Ascans und Filomenas Richtung lagen, sie mit seiner Präsenz penetrierte und aufforderte durch Willen und Geste sich ihm und dem Taufbecken zu nähern. Der Kardinal entzog den beiden nun die Gnade der Distanz und griff nach ihrer Nähe, nicht wie der Nebel einer aufkommenden Wetterlage, sondern wie der Kommandeur nach seinen Soldaten, der Vater nach seinen Kindern, wie der Transzendente selbst, der nach der Gravitas der Schöpfung greift. Unbarmherzig holte er sie ans Licht - zu sich.

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Ascan_rhegius



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MessagePosté le: Jeu Juin 05, 2025 8:26 am    Sujet du message: Répondre en citant

Er würde nie selber von sich behaupten, dass er das Stück Fleisch ist, dass man verschlingen will. Den Gedanken hatte er nie. Dafür war er viel zu arrogant und dominant. Doch nun wo er stand und sie ein wenig aus dem Blick entfernt hatte, konnte er sich mehr konzentrieren. Er wird bald seine eigenes Haus haben, Macht, irgendwann Reichtum. Er wird den ganzen Verführungen zumindest so lange wiederstehen, wie er nicht gefestigt ist. Hofft er jedenfalls!
Er sieht zu wie das Wasser geweiht wird und dann tritt er nach vorne. Der Taufritus wird nun beginnen. Er kann sich nicht an das erste Mal erinnern als der Dorfpfaffe ihn unter Wasser getaucht hatte. Und als er als genug war und seine Mutter ihm im Ohr hing, er solle die Taufe bestätigen, hat er kein Interesse gehabt. Bis er verstand, dass er selber irgendwann Menschen den Kopf unter Wasser drücken kann, wenn man es richtig macht und dafür noch belohnt wird. Für einen Moment entgleisen ihm die Gesichtszüge bei dem Gedanken. Der rechte Mundwinkel zieht sich hoch, was ihn noch arroganter wirken lässt. doch er schafft es schnell sich wieder auf das wesentliche zu fokussieren. Also wandert sein Blick zu seiner Eminenz, bereit getauft zu werden um dann die nächsten Schritte zu gehen. Pastorale Maxima! Diakon! Theologie! Und dann soll ihm die Welt gehören.
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Filomena



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MessagePosté le: Sam Juin 07, 2025 10:32 am    Sujet du message: Répondre en citant

    Man konnte die Konzentration fühlen, die er aufwand, um sich nicht DEM Gedanken hingeben zu müssen. Das war köstlich. Ein offensichtlicher Hochgenuss, der eine Menge über Ascan preisgab, von dem sie nicht viel wusste.

    Kalixtus setzte die Zeremonie fort und nun war es so weit. Sie erhob sich von ihrem Platz und folgte Ascan zum Marmortaufbecken, nachdem ihr Bruder das heilige Wasser geweiht hatte und die Vorbereitungen abgeschlossen waren.

    Ihre langen Nägel strichen Ascan über den Rücken. Eine scheinbar beiläufige Geste, doch das war es nicht. Während ihre Finger entlang der unter den kostbaren Gewändern versteckte Muskelpartien glitt, um sich dann auf Höhe des Steißbeins von ihm zu lösen, stellte sie sich neben ihn. Ihr Duft umwölkte die beiden und lockte subtil und man mochte das zarte Schnurren einer Katze vernehmen, wenn man in ihr herzlichen, warmen und bestimmend souveränen Gesichtszüge blickte, in welcher ihr blutrot geschminkter Mund sich zu einem herrlich unschuldigen Lächeln verzog. Doch alle wussten, dass sie vieles war, aber nicht unschuldig.

    Als Taufpatin würde sie nicht nur die Zeremonie bezeugen, ihr Job ging tiefer. Sie würde dafür Sorge tragen, dass alle aristotelische Tugenden sich in das Fleisch von Ascan versenken würden. Eine Verinnerlichung von Dingen wie der Aristotelischen Freundschaft. Eine hingebungsvolle Tugend, die man auf so vielfältige Weise praktizieren kann und Filomena kannte die ein oder andere Praktik, die unweigerlich ein tiefes Band zwischen ihnen knüpfen würde. So tief, dass sie keinerlei Zweifel an ihrer Position und ihren Methoden aufkommen lassen würde.

    Doch der Widerstand des jungen Mannes war groß, seine Treue galt Kalixtus, ganz zweifellos. Seine Hingabe einem Ziel zu opfern war ebenfalls tugendhaft. Unterschied ihn das von ihr? Nein! Würde sie ihn aufhalten? Nein. Sie würde ihn bestärken und wenn er es erkennen könnte - führen. Anders als Kalixtus, war ihre Macht von anderer, wenngleich nicht minder gefährlicher Natur.

    Der Blick, der eben noch über die Züge des jungen Mannes lag, wanderte zu ihrem Bruder. Es wirkte ein wenig so, als wenn Filomena die Beute zum Löwen brachte. Ganz die Löwin halt. Eine Welt, in der sie Königin war. Nein - Matriarchin!

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Kalixtus
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MessagePosté le: Lun Juin 09, 2025 12:46 am    Sujet du message: Répondre en citant

    Es war nun an der Zeit und die eisblauen Augen schienen von dem Licht, das sich im Taufbecken sammelte, zu reflektieren wie jene der Katzen in der dunklen Nacht.

    Er deutete Ascan an, sich über das Taufbecken zu lehnen und er nahm wahr, dass Filomena, wie sie es stets tat, ihre Hand auf die Schulter des Täuflings legte.

    Kardinal Kalixtus tauchte indessen mit seinen geschmeidigen Fingern in das schillernde Wasser und schöpfte von dem heiligen Nass. Er träufelte es über das Haupt von Ascan und seine Stimme gewaltig in seiner Basilika reflektierte von allen Seiten als er sprach:

      Ich taufe dich im Namen der Aristotelischen Kirche und im Namen des Allmächtigen zur Freundschaft mit allen Heiligen und zur Liebe des Vaters der Menschheit


    Ein Ministrant reichte ihm ein sauberes Leinentuch, um seine Hände zu trocknen. Er nahm ein weiteres Tuch und tupfte Ascans Stirn sanft ab, wo das Taufwasser feuchte Rinnen gebildet hatte. Er legte im Anschluss das Tuch um den Nacken des Täuflings, falls er sich selbst noch abtupfen wollte.

    Dann nahm er eine Silberkette mit dem aristotelischen Medaillon in der Farbe Cyan. Wie immer war es ein Geschenk des Kardinals an die Neugetauften, und er sprach die folgenden Worte:
    "In der aristotelischen Religion gibt es tief verwurzelte, alte Traditionen. Die Tradition der Medaillons geht auf die Zeit der Apostel zurück. Sie unterscheiden sich in ihrer Farbe, je nach dem Titel, den sie tragen. Meines ist rot, das eines Bischofs ist grün, ein Priester trägt Schwarz und die getauften Gläubigen tragen Cyan. Es ist ein lebendiges Symbol der Zugehörigkeit zur aristotelischen Gemeinschaft und ein Zeichen der Freundschaft, die wir untereinander teilen.

    Das Kreuz ist das Zeichen für die beiden wesentlichen Lehren der Propheten Aristoteles und Christos, die sich an der Kreuzung treffen und das Fundament unserer Kirche bilden.

    Wir tragen es als ein Symbol, das uns am Herzen liegt.”


    Dann nahm er die Kette und legte sie dem jungen Mann um den Hals.



    Als Nächstes kam die Taufkerze, die ihm von einem anderen Messdiener gereicht wurde. Der Kardinal zündete sie an und sagte:

    “Wie diese Kerze hier, bei deiner Taufe, entzündet sich der Glaube in dir und in uns allen. Das Licht vertreibt die Dunkelheit, so wie das Wissen die Unwissenheit vertreibt. Licht schafft Verständnis, denn im Angesicht der Offenbarung haben wir keinen Grund, uns zu fürchten.

    So steht diese Kerze für alles, wofür unsere Religion steht. Wir zünden das Licht an, um alle Wunder Gottes zu verstehen und zu sehen, und wir zünden es an, um die Dunkelheit und das Böse zu vertreiben, die keinen Platz unter uns haben.”

    Er reichte die Kerze an Ascan und lächelte.



    Dann erinnerte er an den Taufspruch. Du hast dich für folgenden Taufspruch entschieden:

      Du bist ein neues Kapitel in der Geschichte der Welt – einzigartig, unersetzlich, voller Möglichkeiten.


    „Du bist ein neues Kapitel in der Geschichte der Welt – einzigartig, unersetzlich, voller Möglichkeiten.“

    Ein Satz, einfach wie Brot – und doch geheimnisvoll wie die Eucharistie. Ein Satz, der an der Schwelle der Taufe gesprochen wird – dort, wo der Mensch dem Reich der Finsternis entzogen und Gott anvertraut, ja: Gott zugeeignet wird, wie ein neuer Same dem fruchtbaren Boden. Was also sagt uns dieser Spruch?

    „Ein neues Kapitel“ – das ist mehr als poetische Zierde.
    Gott hat keine monotonen Bücher. In Seinem ewigen Ratschluss ist jeder Mensch ein lebendiges Wort, geschrieben mit dem Finger der Vorsehung. Du bist nicht bloß ein Name in der Fußnote der Geschichte. Nein – du bist eine eigene Seite im Buch des Lebens, gewoben aus Fleisch, Geist und Berufung.

    Denn durch die Taufe wird der Mensch nicht lediglich Teil der Kirche, sondern zur Inkarnation einer Möglichkeit, die von Anbeginn der Welt im Herzen Gottes ruhte. Und nun ist sie Fleisch geworden. Nicht weil der Mensch sich selbst gewählt hätte, sondern weil Gott es erwählt hat. Aus Gnade. Aus Liebe. Aus Freiheit.

    „Einzigartig, unersetzlich“ – das ist nicht Psychologie. Es ist Theologie.
    Denn der Wille Gottes duldet keinen Ersatz. Du, Getaufter, bist nicht austauschbar wie ein Werkzeug in der Hand des Herrn. Du bist ein Ton, den nur du erklingen lassen kannst – in der großen Symphonie des göttlichen Heilsplans. Wenn du fehlst, so fehlt der Welt ein Licht. Fehlt dem Menschen ein Echo. Fehlt Gott eine Antwort, die nur aus deinem Herzen aufsteigen kann.

    Und nun der letzte Ruf: „Voller Möglichkeiten.“
    Wisset, dies ist nicht die Rede moderner Beliebigkeit. Hier spricht das Herz Gottes, das in dir alle Möglichkeiten der Gnade offenbart sieht – aber nicht alle werden Wirklichkeit. Die Taufe ist die Öffnung des Tores, nicht der fertige Weg. Sie macht aus einem Kind kein fertiges Heiligenbild, sondern einen Träger des göttlichen Anfangs.

    Was möglich ist, das liegt nicht allein in der Natur, sondern in der Verbindung mit dem Geist Gottes, der nun – im Wasser getauft, mit Chrisam gesalbt – auf dir ruht wie einst über den Wassern der Schöpfung. Und wie Gott sprach: Fiat lux! – Es werde Licht, so spricht er nun: Fiat tu! – Es werde: du.

    So ist dieser Spruch ein Credo, eine Theophanie, eine kleine Offenbarung –
    und zugleich eine Verantwortung. Denn jede göttliche Möglichkeit ist eine Einladung, die Antwort zu geben, die nur du geben kannst:
    Dein Leben als Gebet. Deine Freiheit als Opfer. Deine Geschichte als Evangelium.

    Lasset uns beten:

      Allmächtiger, ewiger Gott,
      Du Ursprung aller Zeiten, Du Schöpfer aller Seelen,
      Du, der Ascan beim Namen rief, ehe er noch war –
      wir treten vor Dich in Ehrfurcht und Staunen,
      denn heute schreibst Du ein neues Kapitel in Deiner Geschichte mit der Welt.

      Nicht in Unschuld des Kindes tritt er in das Wasser –
      sondern in der Reife des Verstandes,
      mit Narben der Erfahrung, mit Sehnsucht nach Wahrheit,
      mit einem Herzen, das selbst gewählt hat, zu glauben.

      Du hast ihn geführt durch Zweifel und Dunkel,
      durch Schönheit und Bruch,
      durch viele Stimmen –
      und nun steht er hier,
      um Deine Stimme zu erwidern mit seinem Leben.

      O Herr,
      gieße Dein Licht aus über Ascan,
      damit er in Dir sehe, was wahr ist,
      und in sich erkenne, was Du von Ewigkeit her in ihn gelegt hast.

      Lass das Wasser dieser Taufe
      nicht bloß reinigen, sondern umwandeln.
      Möge seine Vergangenheit nicht ausgelöscht, sondern verklärt werden.
      Möge alles, was war, zu Deinem Werkzeug werden –
      seine Wunden zu Weisheit,
      seine Tränen zu Quellen,
      sein Schweigen zu einem Raum, in dem Du wohnst.

      Lege ihm Dein Siegel auf die Stirn,
      nicht als Schmuck, sondern als Sendung.
      Erhebe ihn zum Sohn Deines Bundes,
      zum Zeugen Deiner Barmherzigkeit,
      zum Pilger des Ewigen.

      Lass ihn nicht vergehen in den Erwartungen der Welt,
      sondern aufblühen im Maß Deiner Möglichkeiten.
      Denn Du bist kein Gott der Reue –
      wenn Du rufst, dann ausrüstest Du.
      Wenn Du ein Herz erwählst,
      dann bewohnst Du es.

      Segne Ascan mit Mut zur Heiligkeit,
      mit der Weisheit der Unterscheidung,
      und mit der Glut, Dich über alles zu lieben.
      Schenke ihm Freunde im Glauben,
      Wächter an seiner Seite
      und ein Herz, das immer wieder zu Dir zurückkehrt.

      So bitten wir Dich, Du Gott allen Lebens,
      der Du Taufe nicht nur als Ritual, sondern als Neuschöpfung gewollt hast,
      nimm diesen Deinen Diener auf
      in das Licht Deines göttlichen Herzens,
      heute – und bis an den Rand der Ewigkeit.

      Amen.

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