 |
L'Eglise Aristotelicienne Romaine The Roman and Aristotelic Church Forum RP de l'Eglise Aristotelicienne du jeu en ligne RR Forum RP for the Aristotelic Church of the RK online game 
|
Voir le sujet précédent :: Voir le sujet suivant |
Auteur |
Message |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Lun Sep 29, 2025 12:08 am Sujet du message: Visite de Falkenhayn |
|
|
Elle était enfin à Rome. Elle adorait cette ville et apparemment, elle figurait déjà sur une liste de visiteurs autorisés. Un large sourire illumina le visage bronzé de l'Écossaise. C'était assez drôle qu'elle ait dû se rendre en Italie pour enfin pouvoir s'entretenir avec Calixte. Mais maintenant qu'elle était dans le pays, autant en profiter pour faire certaines choses.
Le chemin la conduisit au palais et elle se demanda depuis combien de temps elle n'était pas venue ici. Perdue dans ses pensées, elle se retrouva devant les portes et fit part de sa requête. Elle suivit un domestique et entra dans une pièce qui lui fut ouverte. Elle regarda autour d'elle, cherchant à savoir si Kalixtus était déjà présent.
Nun war sie endlich in Rom. Sie liebte diese Stadt und anscheinend stand sie schon auf einer Liste für erlaubte Besucher. Ein breites Lächeln trat auf die gebräunten Züge der Schottin. Es war schon witzig, dass sie erst nach Italien reisen musste, um mit Kalixtus endlich das Gespräch zu führen. Nun es bot sich an, da sie schon im Land war, um Dinge zu tun.
Der Weg führte sie nun zum Palast und sie überlegte wie lange es schon her war, als sie zum letzten Mal hier war. Durch ihre Überlegungen fand sie sich vor den Türen und teilte ihr Anliegen mit. Sie folgte einem Bediensteten und glitt dann in einen Raum, der für sie offenbart wurde. Sie sah sich um, auf der Suche ob sich Kalixtus schon in den Räumlichkeiten befinden würde. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Mar Sep 30, 2025 3:13 am Sujet du message: |
|
|
Die Dienerschaft gewährten Keelin Zugang zu einem Appartement innerhalb des Palazzos, wo sie ein Ankleidezimmer mit frischen sommerlichen Gewändern in geschmackvollen Ensembles vorfand, dazu allerlei Accessoires die verschiedene Looks komplementierten von Hüten und Gürteln, von Broschen und Nadeln sowie angemessenes Schuhwerk.
Der abkommandierte persönliche Diener vergewisserte Keelin, dass all dies zu ihrer persönlichen Verfügung stand. Die Gewänder waren neu und nach italienischer Mode gefertigt, es waren Gewänder, die für ihre Größe geschneidert wurden und ein Geschenk des Hauses. Der Kardinal war wie üblich immer gut informiert. Im Ankleidezimmer befand sich auch eine Kommode mit ausgewählten Duftölen und Seifen. Auch sie gehörten zum Willkommensgeschenk des Weißen Löwen von Eros.
Während der Diener Wasser zum Frischmachen holte, klangen liebliche Töne aus dem Park des Palazzos zu ihnen hinauf. Das geöffnete Fenster des angrenzenden Schlafzimmers des Appartements ließ nicht nur die Sonne, sondern auch die Musik und den Duft der Orangenblüten hinein, welche dem Palazzo innezuwohnen schien. Aber da war auch der unverkennbare Duft des Kardinals, Weihrauch, Adler- und Sandelholz. Ein verwobenes Konstrukt meisterlicher Kunst.
In einem hohen Bogen füllte der Diener aus einer Silberkaraffe das Wasser in das dafür vorgesehene Becken, es war temperiert.
Sofern ihr es wünscht, Herrin, werde ich euch beim Einkleiden behilflich sein. Allerdings steht euch auch eine weibliche Dienerschaft zur Verfügung, die sich um die Toilette bemühen würde. Eure Wünsche, Herrin, seien unser Befehl.
Sobald ihr euch erfrischt habt, empfängt euch seine Eminenz im Park des Palazzo.
Er deutete auf die Vielzahl der in schöne Muster gepressten Seifenstücke, von denen sie sich aussuchen mochte, welchen Duft sie für das Waschwasser bevorzugte, ein darauf abgestimmtes Parfum würde ihr entsprechend empfohlen werden.
Während der Diener auf eine Antwort wartete, betrat ein weiterer mit einer Etagere voller Früchte und kleinem knusprigen Gebäck das Appartement. Er drapierte die Köstlichkeiten sowohl im Schlafzimmer auf einer Anrichte, als auch im Ankleidezimmer und im Wohnbereich mit den gepolsterten Möbeln, dem ausladenden Kamin und den exquisiten Einrichtungen. Ebenfalls wurden an passenden Stellen Karaffen mit Wein und nichtalkoholischen Getränken serviert.
Das ganze dauerte nicht mehr als wenige Minuten und ergänzten die frischen Blumen, welche bereits seit dem Morgen als das Appartement vorbereitet wurde, hier standen. Rote und orangefarbene Blüten spiegelten sich im großen Spiegel und konkurrierten in ihrer Pracht nur mit dem heutigen Gast. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Mar Sep 30, 2025 8:49 am Sujet du message: |
|
|
Mit großen Augen blickte sich der Rotschopf in dem Zimmer um und bei den Worten des Dieners klappte ihr der Kiefer nach unten. Ungläubig lagen die Jaden auf dem Angestellten des Kardinals und sie musste blinzeln.
Langsam ging sie zu den aufgehängten Kleidern und ließ vorsichtig die Fingerspitzen über den Stoff gleiten.
Ein leichtes Lächeln, gefolgt von einem leichten Kopfschütteln, stellte sie fest das Kalixtus sie wieder einmal überraschte. Er wusste wie man jemanden sich besonders fühlen lassen konnte und dafür liebte sie ihn tatsächlich.
Sie ging weiter an den Auslagen entlang und ließ die Fingerspitzen weiter wandern. Der Schmuck war atemberaubend und der Kobold stellte fest das sie in ihrem Leben mehr Hosen an hatte als Kleider. Prachtvolle Kleider hatten den zierlichen Körper der Kapitänin nur auf festlichen Anlässen geziert. Sie musste leise Lachen, als sich ein Bild zu bilden begann. Nun, sie musste zugeben, dass solch eine Garderobe sich schlecht in ihren Alltag integrieren ließ. Edle Stoffe beim Zureiten von Schlachtrössern, oder beim Testen von Waffen ergaben wahrlich ein Bild der Belustigung.
Sie freute sich darauf sich wieder einmal heraus putzen zu können, war das letzte Mal doch schon eine halbe Ewigkeit her.
Der Klang von Musik ließ sie den Kopf in Richtung Fenster lenken, gefolgt von ihren Füßen. Sie schaute in den bezaubernden Garten hinaus und atmete tief ein.
"Orangenblüten..... und der Kardinal."
Kamen die Worte mehr zu sich selbst und wieder trat ein Lächeln auf ihre Züge.
Der Diener lenkte ihre Aufmerksamkeit vom Fenster und dem Park zurück in das Appartement und aufmerksam lauschte sie seinen Worten. Sie winkte leicht ab und lächelte ihn an.
"Ich möchte keine Umstände machen, ich wäre Euch sehr für Eure Hilfe dankbar ."
Scham kannte die junge Frau weniger, war es doch ihr Lebensstil, der sie sich mehr mit dem männlichen Geschlecht umgab, als mit dem weiblichen. Der Blick der Hellgrünen lag auf dem Bediensteten und ein breites freundliches Lächeln zog über das Gesicht.
"Nun.... ich wäre Euch dankbar, wenn ihr mir beim Aussuchen helfen würdet."
Der Rotschopf blieb vor der Garderobe stehen und blies die Wangen auf, während der Blick darüber glitt. Sie trug sonst die Familienfarben blau und Gold, sie mochte aber auch sehr gern grün, weil sie fand, dass das ihre Augenfarbe unterstrich und den Rotton ihres Haares hervor hob. Sie entschieden sich für ein hellgrünes luftiges Kleid mit dem dazugehörigen Schmuck und den passenden Schuhen. Mit einem letzten prüfendem Blick und einem Nicken begann sie die Seekleidung auszuziehen, machte sich schnell frisch, weil sie den Kardinal nicht zu lange warten lassen wollte. Sie entschied sich für ihren eigenen Duft, den sie zwischen den ganzen Seifen entdeckt hatte. Sandelholz und Honig.
Ihr leises Summen unterbrach die Stille im Raum, während sie sich daran machte das Kleid anzuziehen und ließ sich dabei helfen. Der Bedienstete half ihr mit dem Schmuck und dem Verschließen des Kleides. Keelin fühlte sich wie neugeboren.
"Der Kardinal weiß wie man eine Frau verwöhnt, dass muss ich ihm lassen. Aber ich habe auch noch nie erlebt das er unaufmerksam war oder ist. Aber wir haben noch eine Herausforderung mein Lieber.... meine Haare."
Die Schottin lenkte den Blick auf den Diener und dann zurück in den Spiegel. Erneut wurden die Wangen dick und der Blick fiel auf die wilden widerspenstigen Locken. Bisher hatten die Haare die meiste Zeit in Anspruch genommen und jede in die Verzweiflung getrieben, die versucht hatten die Mähne zu bändigen.
Nach einiger Zeit hatten sie den oberen Teil auf dem Hinterkopf locker zusammen gesteckt und die daraus heraus hängenden Locken mit dem Rest des Haares über den Rücken drapiert. Keelin wusste das dies nicht lange so bleiben würde und in der Tat, als sie sich die Schuhe anzog, sprangen die ersten Locken aus dem Knoten heraus und umrahmten das Gesicht. Mit einem Seufzen nahm sie es hin, wohlwissend das ein Nacharbeiten der Frisur nichts bringen würde.
Ein letzter Blick in den Spiegel und sie war bereit den Kardinal zu treffen. Sie bedankte sich bei dem Bediensteten für seine Hilfe und schlüpfte in die Haltung und Rolle der Gräfin und ließ sich dann in den Park führen. Der Blick nahm alles auf, die Schönheit und Eleganz ließen ihr den Atem stocken, der Duft der Orangenblüten hüllte sie ein und der Klang der weichen Musik verwöhnte ihre Ohren. Der kleine Falke nahm alles in sich auf, ließ den Blick über die Schönheit schweifen, drehte sich beim Gehen, wenn sie etwas sehr interessant fand und stockte dann kurz als der Kardinal in Sicht kam. Ein kurzes schelmisches Lächeln überzog das Antlitz, ehe sie tief in den Knicks fiel und dort verharrte.
"Eure Eminenz..."
_________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Mer Oct 01, 2025 4:23 am Sujet du message: |
|
|
Kalixtus saß in seinem Pavillon, umrahmt von spätsommerlichen Blüten, und es wirkte, als sei er fern der Hektik und des Trubels der quirligen Stadt Rom, die um ihn herum hinter seinen Mauern existierte.
Ein Refugium zu gestalten und zu erhalten, war eine Gnade – vor allem hier im Zentrum der aristotelischen Weltmacht.
Aus dem Augenwinkel folgte er dem Zug der Falken in den oberen Stockwerken, wo sich Arbeitsräume befanden. Informationen kamen und gingen. Die schneeweißen Seidengewänder, die er trug, vermengten sich mit dem offen getragenen Haar des Kardinals, und natürlich verwoben sie sich auch mit der großen, wuscheligen, ebenso schneeweißen Mähne von Anasari – seinem weißen Löwen.
Wie üblich ruhte dieser gerne mit dem Kopf im Schoß seines Herrn. Das voluminöse goldene Halsband mit den Saphiren klimperte leise, wenn er sich auf dem Schoß bewegte – und hin und wieder tat er es, wenn er nach mehr Aufmerksamkeit verlangte. Er war noch immer jung, und die Jugend bedurfte einer generellen Zuwendung.
Während er ihn kraulte, betrachtete er Keelin, die sich erwartungsgemäß umgezogen hatte – in eine etwas sommerlichere Gewandung. Er freute sich sehr, dass ihr das Erwählte so gut stand.
Er erhob sich, um sie zu begrüßen, sehr zum Missfallen des Löwen, der die Störenfriedin zweifellos mit Missmut bedachte und sich zu Füßen des Kardinals niederließ. Ganz demonstrativ wollte er seine bevorzugte Stellung nicht aufgeben – für niemanden. Nicht einmal für Kars, ein Problem, das die beiden Männer schon häufiger diskutiert hatten. Anasari war eben eine Diva. Man behauptet bisweilen, dass sich Haustiere ihrem Besitzer anpassten. Wer könnte da Rückschlüsse ziehen?
„Willkommen in Rom, meine liebe Keelin, und willkommen in meinem bescheidenen Heim hier in der Weltstadt.“ Er deutete auf das Kolosseum, das man von hier aus hinter der Westmauer sehen konnte, und auf den Papstpalast von Papst Sixtus im Osten.
„Ich sitze zwischen Neuzeit und Vergangenheit fest. Wie konnte das nur geschehen? Wie ich sehe, hast du dich für einen kleinen Sommernachtstraum entschieden.“ Als er ihr ein Küsschen auf jede Wange gab und damit die Begrüßung abschloss, bemerkte er sowohl den Duft als auch die Wahl der Accessoires. Es erfreute sein Auge.
„Komm, setz dich und koste von den Süßkirschen und trinke mit mir einen Limoncello.“ Letzteren schenkte er großzügig ein und setzte sich, was den Löwen animierte, mit Genugtuung seinen großen Kopf wieder in den Schoß zu legen. Nicht ohne einen vergifteten Blick zu Keelin zu werfen – ganz nach dem Motto: Ich habe hier das Sagen, und er gehört mir. Mir ganz alleine.
_________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Mer Oct 01, 2025 9:59 am Sujet du message: |
|
|
Ein Glucksen kam über die Lippen, als sie Kalixtus erste Worte vernahm.
"Bescheiden, hmm..."
Der Schalk glitzerte in den Grünen und ein freches aber liebes Lächeln umspielte die Lippen. Der Blick glitt in die angegebene Richtung und sie atmete tief ein und nahm die wunderschöne Gegend in sich auf.
"Wunderschön... "
Ein Seufzen drang die Kehle hinauf, als sie die kleinen Wangenküsse einfach erwiderte. Mit einem letzten Blick über die umliegende Landschaft, richtete sie ihren Blick auf den Kardinal.
"Nun, ich muss zugeben, dass man bei diesem Anblick und Ausblick gern zwischen den Zeiten feststecken kann. Ich selbst komme immer wieder nach Italien zurück, wenn ich eine Auszeit brauche.
Auf dem Lehen kann ich den Ärger und den Stress hinter mir lassen, es beruhigt mich bei der Weinlese zu helfen. Und Rom... war schon immer faszinierend."
Ein letzter Blick in den Westen ehe sie sich mit einem weichen Lächeln auf den Mann vor sich konzentrierte und dann an sich herunter sah.
"Ich möchte mich für die Großzügigkeit bedanken. Es hat mir kurzzeitig schlichtweg die Sprache verschlagen. Auch wenn ich meine Familienfarben unter der Garderobe gefunden habe, wollte ich doch mit dem wundervollen Gemälde verschwimmen, als ein unschöner Tintenklecks die Harmonie stören."
Sie grinste schief und zog kurz die Nase kraus, ehe sie sich setzte und misstrauisch zu dem Löwen schaute. Sie liebte Tiere, doch auch wenn das Tier vor ihr flauschig aussah und zum knuddeln einlud, bemerkte sie den Blick des Löwen und räusperte sich. Nein, sie würde definitiv nicht versuchen ihn hinter dem Ohr zu kraueln, sie brauchte ihren Arm noch und war nicht scharf darauf ihn an den Löwen zu verlieren.
Die Jaden wandern zurück zum Kardinal und ein Nicken, gefolgt von einem schiefen Grinsen, räusperte sie sich leicht.
"Nettes Kätzchen, muss ich sagen. Wenn auch der Blick aussagt, ich könnte sein Dessert werden...
Vielen Dank, den habe ich ewig nicht getrunken."
Keelin wartete darauf bis Kalixtus auch soweit war und stieß mit ihm an und nahm einen Schluck, schloss die Augen und behielt die Flüssigkeit kurz auf der Zunge und schluckte sie langsam. mit einem genießerischen MMhh lächelte sie den Kardinal an.
"Sehr lecker. Ich glaube ich muss mir davon etwas besorgen, dann kann ich in mit Vanna und Mars zusammen genießen."
Sie stellte das Glas ab und griff dankbar nach einer Kirsche, schob sie in den Mund und lehnte sich zurück, nicht ohne ab und an einen Blick auf die weiße Schönheit zu Kalis Füßen zu werfen. Vorsicht war besser als Nachsicht.
"Wie geht es dir? Ich hoffe du bist bei bester Gesundheit."
Der Kirschkern war nun sauber gelutscht, doch dann viel dem kleinen Falken auf das sie ihn auch wieder loswerden musste. Das harte Gebilde wurde vorerst in die Wangentasche geschoben, vielleicht konnte sie ihn unauffällig wegschnipsen. Auch wenn sie nicht so damenhaft war, wie manch einer sie gern sehen würde, wollte sie dennoch nicht, in Anwesenheit des Kardinals, mit den Fingern den Kern aus dem Mund puzzeln. Daran hätte sie auch vorher denken können, ehe sie sich die Kirsche in den Mund geschoben hatte. Schlucken... ja sie könnte ihn auch schlucken, dann müsste sie ihn auch nicht wegschnippen und nicht Gefahr laufen, bei ihrem Glück, noch jemanden damit treffen. Also wurde der Kern mit der Zungenspitze unauffällig aus der Wangentasche geholt und die Kehle hinunter geschickt. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Mer Oct 01, 2025 3:49 pm Sujet du message: |
|
|
Kalixtus lächelte. Ich trage für gewöhnlich monochrome Gewänder, vorwiegend weiß oder gar nichts, dann passe ich wieder gut zum Marmor meiner herrlichen Statuen.
In meinen Garten kommen viele Wanderer. Viele Gedanken werden hier gebildet, aber selten vollendet. Die meisten verwandeln sich dereinst in diese Statuen, die man hier überall bewundern kann.
Sanftmütig folgte er ihrem Blick, der in das wohlige Gesicht von Anasari mündete.
Das ist Anasari. Ein Geschenk der verstorbenen Kaiserin Adaliena. Er ist als kleines Kätzchen zu mir gekommen. Freilich – nun ist er ein großes Kätzchen. Man darf ihm aber nicht trauen. Er weiß, dass seine Zähne und Krallen töten können, und er würde zweifellos sofort zuschlagen, wenn er spürt, dass Gefahr droht.
Wie dir aufgefallen ist, ist dieses Heim vor aller Welt gesichert. Meine Mauern sind dick, mein Nachrichtendienst aktiv. Selbst hier im Garten, sollte es jemand bis hierhin schaffen, muss er den Löwen ausschalten. Und selbst dann darf man nie erwarten, dass ein alter Großmeister der Templer vergessen hat, wie sich ein Schwert anfühlt.
So ist das alles hier eine wunderbare Allegorie über die Dinge der Welt – nichts scheint, wie es ist. Es gibt sogar Pflanzen in diesem Garten, die bei Berührung mit bloßer Haut den Tod bringen. Schönheit und Tod einen sich oft, nicht wahr? Hades, der griechische Gott der Unterwelt, behauptete immer, nichts sei schöner als der Tod, da er die Ordnung wahrt, Balance schafft und das Gleichgewicht erhält.
Er kostete von dem Limoncello und aß ebenfalls eine Süßkirsche, wobei er den Kern in die Hecken schoss – eine beiläufige, geübte und saubere Geste mit einer gewissen Freude am Zielen.
Die Kerne sind gut für die Böden. Das Bild, das Kalixtus zeichnete, war Gelassenheit, und man sah es in seinem Gesicht.
Ich arbeite – und die Welt dreht sich im richtigen Zirkel. Die Räder der Macht laufen beständig und nicht zu meinen Ungunsten. Ich habe ein schlagendes Herz, das sich in Sehnsucht an die Küste der Nordsee verzehrt, wo ein junger Mann den Thron des Tulpenreiches erklomm. Und ich weiß: Sein Blick vom Turm seiner Stadt geht zu den Kuppeln von Rom, jenen mächtigen Wahrzeichen von Gottes Herrlichkeit. Was gibt es Schöneres, als zu wissen, dass das unsichtbare Band so stark in unserer Brust schlägt, dass es beinahe wehtut?
Gleichzeitig blicke ich in die Strahlen der Sonne und fühle die Berührung der Vorangegangenen, weiß um ihre Wärme und ihren Rat. Ich vermisse sie und sehne mich danach, sie wieder zu erblicken. Zuletzt ist mein Freund Didicus vorangeschritten – ein Mann wie ein Felsen. Ein Kommandant, ein Krieger und Paladin des Glaubens. Wir haben so viele Schlachten geschlagen, so viele Siege gefeiert, in Niederlagen die Tränen erstickt und aus ihnen Hoffnung geformt.
Der Tod ist nicht schön, aber wofür er steht, das ist schön: Ordnung und Liebe. Er steht für den Fluss der Dinge selbst, denn es geht weiter – neue Ufer, neues Werk, neue Abenteuer. Wer geliebt wird, liebe Keelin, der hat bereits seine Erfüllung auf Gottes Erde gefunden. Wer selber liebt, der kennt den Schlüssel zum Paradies. Wir Menschen müssen dankbar sein für diese Weisheit, denn sie macht unser Leben zu einem großen Bonus. Alles, was wir hier tun – unser Engagement, unsere Macht, unsere Pflicht, unsere Politik, unser Reichtum und Wissen – das ist alles Bonus. Und wir können gar nichts davon mitnehmen, außer die Liebe.
Faszinierend, nicht wahr, wie sehr wir uns um all die anderen Dinge bemühen und dabei vergessen, was bleibt und was vergeht?
Darum geht es mir gut. Ich lebe, ich liebe, ich werde geliebt. Alles andere ist Bonus.
Wie geht es dir?
_________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Ven Oct 03, 2025 1:39 pm Sujet du message: |
|
|
Ein breites Grinsen überzieht die Züge der Schottin als sie sich Kalixtus und den Statuen vorstellt und nickt dann zustimmend. Der Blick des Rotschopfes gleitet wieder zum Löwen.
"Nun man darf dennoch nicht vergessen, dass er ein Raubtier ist und ihm gegenüber habe ich sehr viel Respekt, denn wie es scheint überlegt er schon wie er mich zum Dessert verspeisen wird."
Sie hatte nie bezweifelt das Kalixtus nicht wüsste wie er sich verteidigen kann und neben dem Löwen, würde auch sie es nicht erlauben, dass hier jemand unbefugt eindringt. Das machte wohl die Erziehung der Eltern und die Eingebung der Werte von Marsilius eine loyale Person aus ihr. Als er seinen Garten erwähnt und die giftigen Pflanzen, wird sie hellhörig und reckt den Hals um den Blick über die verschiedenen Blüten gleiten zu lassen.
"OOOh das ist Musik in meinen Ohren. Würdest du mich in diese Pflanzenwelt einweihen und mir erlauben mir die ein oder andere Pflanze mitnehmen zu dürfen? Wie du weißt bin ich Medizinerin, aber auch interessiert an Dingen die man zu Waffen machen kann. Ein Wiederspruch in sich selbst, aber es ist wie es ist und Feinde lauern überall."
Sie nimmt sich noch eine Kirsche und schiebt sie sich zwischen die Lippen und genießt den süßen Geschmack. Doch ein leises Lachen trat hervor, als sie die Gelassenheit vom Kardinal sah und das doch charmante Spucken des Kirschkerns beobachtete. Sie war froh das er so locker war, denn das ließ sie den Kirschkern aus dem Mund nehmen und ihn weit weg schnipsen.
Dann stützte sie den Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn in der Handfläche ab und lauschte seinen Worten.
Als er über Didicus sprach, konnte sie ihm nicht ganz zu stimmen. Sie hatte weniger schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit ihm gehabt. Eine davon war gravierend gewesen. Ärgerlich und hatte das Imperium aufhorchen lassen. Aber der kleine Falke war froh gewesen das sie es retten konnte, auch wenn es beinahe dazu kam das Menschen ihr Leben verloren hätten. Mit einem leisen Seufzer schiebt sie den unschönen Gedanken beiseite.
"Ich kann nicht wirklich viel über die Liebe sagen. Außer der familiären, die für mich die tiefste und ehrlichste ist, kenne ich keine andere.
Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht ist es mein Lebensstil, das ich viel auf Reisen bin, anstatt wie ein kleines Heimchen daheim herum zu sitzen, sticken und sinnloses Geplänkel mit anderen Damen halte. Ich liebe meine Abenteuer, ich liebe die Dinge die ich sehe und erlebe. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es genau das ist was einige Männer abschreckt und sie deshalb einen Bogen um mich machen. Anfangs habe ich es nicht verstanden, doch man wird schlauer, lernt dazu. Ich denke sie mögen es nicht das ich meinen eigenen Kopf habe, meine Meinung vertrete und mich selbst und freiwillig in Gefahr bringe. Vielleicht liegt es aber auch daran das sie sich von mir bedroht fühlen, weil sie nicht den Beschützer spielen können, wer weiß das schon."
Der Blick ging beim Reden in die Ferne und doch endete sie mit einem Schulterzucken und einem schiefen Grinsen. Das Glas wurde an die Lippen geführt und ein neuer Schluck genossen. Sie dachte kurz nach und atmete tief ein.
"Mir geht es soweit gut. Ein italienischer Kapitän hat mich um Hilfe gebeten. er ist sehr vorsichtig und vertraut nicht jedem, aber da ich mit ihm schon für lange Zeit zusammen in einem Konvoi gesegelt bin und wir zusammen gegen den O.N.E gekämpft haben, bat er mich zu kommen. Darum bin ich in Italien und um auf meinem Lehen nach dem Rechten zu sehen."
Sie sah ihn mit einem offenem Blick an und lächelte, ehe sie sich noch eine Kirsche klaute.
"Die sind sehr lecker" _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Ven Oct 03, 2025 5:44 pm Sujet du message: |
|
|
Natürlich sind sie es, denkst du, ich würde dir unwürdige Ware servieren.
Kalixtus kicherte ein wenig und kraulte Anasari, der einen gutturales Geräusch des Wohlwollens machte.
Die meisten Männer wünschen sich Frauen, die wie Vögel sind. Schön, anmutig, zwitschernd und mit einer Reihe von Qualitäten, die überzeugen. Doch sie sperren diese Frauen in Käfige. Eben wie die Vögel. Doch ein Vogel, der nicht fliegt, wird nicht singen, sondern weinen. Das, was wir zwitschern hören, ist das Wehklagen eines Vogels, der die Freiheit besingt, die er verloren hat.
Die Menschen sind in dieser Frage naiv. Männer ganz besonders, weil sie das, was sie gerne haben, unbedingt besitzen möchten, weil Besitz ihnen Sicherheit gibt. Doch das Herz einer Frau ist keine Ware, kein Gegenstand, sondern ein Pfand, das mit viel Zuneigung, Vertrauen und Loyalität geschenkt bekommen werden kann. Das überfordert die Männer häufig, die ein schlichtes Gemüt haben hinter ihren harten, kriegerischen Äußerlichkeiten. Dennoch muss man sagen, dass es nicht bei jedem Mann so ist. Das Geheimnis liegt wie so oft in der Geduld nach den richtigen Tiefen zu graben, weil das Innere eines Mannes oft durch machtvolle Mauern und wehrhafte Türme gesichert ist.
Das ist ein eigenständiger Konflikt, der Nähe notwendig macht und darin sind alle Männer schlecht. Auch ich.
Doch Liebe erfordert Nähe und viel Arbeit. Mehr als man sich vorstellen kann, doch es lohnt sich, denn alles, was einfach ist, ist wertlos, nur was etwas kostet, kann auch etwas wert sein.
Kalixtus lächelte zärtlich bedacht, den was er sagt war wahr.
Ich habe mitbekommen, dass deine Reise in den italienischen Gewässern führte. Die Gelegenheit, unser Gespräch und unsere Gedanken auszutauschen. Etwas was in unserer Branche der verwehenden Blätter in diese oder jene Richtung schwer ist. Etwas was mich bisweilen amüsiert, doch Gottes Wege sind unbeständig, undurchdringlich und immer wahr. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Ven Oct 03, 2025 7:12 pm Sujet du message: |
|
|
Empört werden die Augen aufgerissen und der Mund kurzzeitig zu einem O geformt. Dann wird der Kopf geschüttelt und ein schelmisches Grinsen ziert die sommersprossigen Züge.
"Nun das wollte ich damit nicht sagen. Ich wollte lediglich bestätigen das sie sehr lecker sind und die Kerne lassen sich gut schnippen. Das kann man nicht von jeder Sorte sagen."
Sie nickt noch einmal zu ihren Worten, als sie sich dann zurück lehnt und ihn beobachtet. Seine Worte hatten etwas Wahres und während sie seine Worte vernimmt, gleiten die Augen in die Ferne und die brauen ziehen sich leicht zusammen.
"Vielleicht ist das schon ein Kriterium was mich disqualifiziert. Ich meine, wie du schon sagtest, nicht jeder Mann ist bereit diese Zeit zu investieren. Und wenn ich ehrlich bin habe ich noch keinen gesehen, außer Mars, der sich wirklich bemüht hat. Vanna hat ihn ein ganzes Jahr auf Abstand gehalten. Sicher gab es hier und da mal ein Küsschen und Händchenhalten, aber ansonsten hat er sich wirklich bemüht und nun sind sie schon solange verheiratet."
Sie denkt kurz an die eigene eintägige Ehe zurück und schüttelt den Kopf. Vielleicht war es nicht ihr Weg. Sie hatte zu viel zu tun, sie war ständig unterwegs. Und wenn sie ehrlich war, wollte sie das nicht ändern, so lange sie es nicht musste. Und sie war nicht der Typ Frau der sich gerne vom Baum schütteln ließ, wenn man bei drei nicht auf ihm saß. Die Beziehungen der anderen waren schnelllebig, niemand gab sich mehr Mühe und darauf konnte der Kobold verzichten.
So kehrte sie mit den Gedanken zurück und hörte das weitere Thema, welches er ansprach.
"Nun, ich war vorher mit dem Kriegsschiff auf dem Rhein, hab die deutsche Marine unterstützt. Aber ich sage zu diesem Thema nichts mehr. Ich habe allen damals schon gesagt das sie die Marine mehr einsetzen müssen, alleine um die Feinde aus dem Rhein heraus zu halten. Niemand wollte hören... ich war ja nur die Frau die mitreden wollte. Es ist ja nicht so das ich dort als deutscher Admiral meine Bedenken heraus gelassen habe. Und was ist nun das Ende vom Lied? Der Feind steht schon im Rahmen der Haustür und selbst jetzt noch mit dieser Gefahr vor Augen, sträuben sie sich die Schiffe einzusetzen."
Sie seufzt genervt und kneift sich kurz in die Nasenwurzel.
"Ich habe einen Brief bekommen, aus Holland.... nur war ich da leider schon mit meinem Wort an meine jetzige Lage gebunden. Ich habe es ihm erklärt, ich weiß nicht ob er es verstanden hat oder enttäuscht ist das ich nicht helfen kann."
Sie greift erneut nach einer Kirsche und beginnt nachdenklich daran zu knabbern.
"Das Problem ist, dass es mittlerweile so viele feindliche Schiffe sind und mit der Inkompetenz mancher Menschen die ihre Macht ausspielen und zu viele Leute ihren Senf dazugeben dürfen, das sie sich tot diskutieren und es nicht einmal mitbekommen das in ihrer verschwendeten Zeit die Feinde handeln und Dinge tun. Und wenn es dann zu spät ist, wird alles aufgeschreckt, überstürzt und meist unüberlegt gehandelt. Sei mir nicht böse, aber es ist nervig. " _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Dim Oct 05, 2025 4:05 pm Sujet du message: |
|
|
Der Kardinal sitzt ruhig unter dem gewölbten Schatten des Pavillons, dessen Säulen vom Duft der Orangenblüten umweht sind. Das Licht des späten Nachmittags spielt über das Marmor seiner Ringe, während er Keelin betrachtet – lange, still, mit diesem unverkennbaren Blick, der mehr wiegt als jede Rede. Schließlich erhebt er die Stimme – weich, tief, und von dieser melancholischen Noblesse getragen, die sich wie Weihrauch in der Luft hält.
Ma chère Keelin...
Wie rasch du sprichst – und wie sehr die Welt in deinen Worten rauscht wie ein unruhiger Strom. Du erinnerst mich an jene alten Flottenberichte, in denen die Admiräle vom Wind klagen, statt die Segel zu lesen.
Sieh – du bist nicht disqualifiziert, weil du dich nicht schütteln lässt wie eine reife Frucht. Im Gegenteil: Der Baum, der dich trägt, ist noch nicht gewachsen. Und wer immer es wagt, an seinen Ästen zu rütteln, ohne die Geduld der Jahreszeiten zu besitzen, der wird nur Laub ernten – kein Herz.
Mars und Vanna... oui, das war ein Spiel von zwei Geduldigen, und darum wurde es ein Werk, kein Zeitvertreib. Aber du, du bist von jener Rasse, die das Meer liebt, weil sie in ihm sich selbst erkennt: rastlos, frei, zu stolz, sich von Häfen festhalten zu lassen. Ein Admiral in der Seele, n’est-ce pas? – Und Admiräle verlieben sich selten, sie erobern mit Blicken und verlieren mit Schweigen.
Was du vom Rhein sagst, das kenne ich in anderer Gestalt. Ich habe in Rom Männer gesehen, die ihre Macht in endlosen Räten ertränken – kluge Zungen, feige Herzen. Sie glauben, Worte seien wie Anker, die das Schiff der Welt halten könnten. Doch Worte, ma chère, halten nichts, sie treiben. Nur Entscheidungen haben Gewicht.
Dein Brief aus Holland… ah, ich kenne diesen Stich. Das Wissen, dass man helfen könnte – und dass man nicht darf. Zwischen Pflicht und Impuls liegt das Meer, und wer dort stehen bleibt, ertrinkt in sich selbst. Vielleicht hat er dich verstanden. Vielleicht nicht. Doch du hast getan, was getan werden musste – und das, ma chère amie, ist mehr, als die meisten wagen.
Ich werde mit Karsten sprechen, aber zunächst können wir dieses Thema gerne vertiefen, da es mit meinen eigentlichen Gedanken unserer Kooperation kollidiert. Ich beabsichtige von deinem Wissen und deinen Erfahrungen nicht nur oberflächlich zu profitieren.
Er beugt sich leicht vor, seine Stimme sinkt zu einem vertraulichen, fast zärtlichen Ton.
Lass dich nicht entmutigen vom Lärm der Unfähigen. Die Welt ist voller Stimmen, die von Verantwortung sprechen, weil sie sie nie getragen haben. Aber du – du hast den Klang der Pflicht im Ohr, den salzigen Geschmack der Entscheidung auf der Zunge. Das ist selten. Bewahre ihn.
Er nimmt selbst eine weitere Kirsche, dreht sie zwischen den Fingern, lächelt fast unmerklich.
Was die Kerne betrifft, meine Teure – sie schnippen sich nur leicht, wenn man weiß, wie viel Druck der Kern erträgt, bevor er mit atemberaubender Geschwindigkeit wegschießt. Auch das, meine Liebe, ist eine Kunst. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Lun Oct 06, 2025 8:00 am Sujet du message: |
|
|
Mit den Zähnen zieht sie leicht die dünne und doch knackige haut der Kirsche ab und zieht sie mit der Zunge nachdenklich zwischen die Zähne und kaut sie leicht während sie dabei einen wunderschönen Schmetterling beobachtet, der mit ausgebreiteten Flügeln auf einer zierlichen Blüte sitzt und die späten Sonnenstrahlen genießt.
Der Rotschopf lässt die Worte des Kardinals in sich nachwirken und nickt fast unmerklich. Der Rest der Kirsche wird in den Mund gesteckt und der Blick der Grünen wieder auf den weiß gekleideten Mann vor sich gerichtet. Sie lehnt entspannt an der Rückenlehne und hat das Kinn auf den Fingerrücken geparkt.
"Es ist nicht nur das Segellesen weißt du?! Am Ende kann man nicht ganz so handeln, wie man es gerne möchte. Zum Einen sind mir bei einigen Dingen wirklich die Hände gebunden. Ich kann nicht einfach hinaus segeln und die Dinge tun, die ich gerne tun würde. Würde ich die Dinge gerne tun die mir am Herzen liegen und an der Seele zerren? Ja auf jeden Fall, aber ich rechne immer mit den Konsequenzen. Ich habe Verpflichtungen, Verpflichtungen die mir am Herzen liegen. Bleib bei dem Waisenhaus stehen, was wenn mir das Lehen Aufgrund meiner selbstständigen taten entzogen wird? Wird sich der Nachfolger gut darum kümmern? Ich mache mir Sorgen um diese armen Seelen und um die derer die auf mich zählen, die das Land bewirtschaften und denen es gut geht. Zum Anderen habe ich lange und viele Jahren zugesehen wie die Menschen als Matrosen hinaus gesegelt sind und alles auf eigene Kosten taten. Ich war jahrelang eine von ihnen. Ein jeder der zur See fährt, trägt das Meer und den salzigen Wind im Herzen, ein jeder weiß um die Gefahr... doch von Luft und Liebe lässt sich nicht leben. Darum habe ich auch dafür gekämpft das die Marine als ein Zweig an die Armee angegliedert wird. Damit jene die bisher für nichts und wieder nichts ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, nun dafür entlohnt werden. Die Machtspiele sind die gleichen, doch nun werden die Matrosen wenigstens dafür entlohnt."
Sie nimmt das Glas und nippt an der köstlichen Flüssigkeit und denkt kurz an die Zeit der Flottenbauten zurück und musste leicht schmunzeln. Eine tolle Zeit war das, sie hatte viel gelernt und ihr ist in diesem Zeitraum viel bewusst geworden.
Seine Worte über den Baum bringen sie zum Lächeln.
"Ich suche nicht mehr und wenn dieser baum einmal wachsen sollte, dann ist es gut. Wenn er es nie schaffen sollte so stark zu wachsen, nun das ist es auch gut. Er müsste meine Leidenschaft teilen, das gleiche Feuer in sich tragen, ich denke mit diesen Eigenschaften ist das Verständnis für mein Tun und Handeln vorhandener, als wenn es ein Baum ist der völlig andere Vorstellungen und Erwartungen vom Leben hat. Darum werde ich sehen, ob es jemanden gibt der mein Herz verdient. Das Meer ist geduldig, selbst in der stürmischen Zeit, zeigt es mehr Geduld , als s manch menschliches Wesen, darum hat es mein Herz und meine Leidenschaft schon bekommen."
Sie stellt das Glas zurück und dreht es jedoch langsam zwischen den Fingern. Der Blick wird wieder zu Kalixtus gelenkt und Neugierde liegt nun darin, ehe sie eine weitere Kirsche nimmt und sie nach kurzer Betrachtung in den Mund schiebt.
"Vertiefe bitte das Thema Kali. Was schwebt in deinem Kopf herum? Lass mich teilhaben. Da ich nicht vor habe mich entmutigen zu lassen, was auch der Grund meines Aufenthaltes hier in Italien ist." _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Mer Oct 08, 2025 5:05 pm Sujet du message: |
|
|
Der Ozean ist das Geschenk Gottes an jene, die Sehnsüchte teilen. Ein Blick, der über diese Weite streift, wird unweigerlich von der Größe der Schöpfung erschlagen. Ich habe einen hübschen Zweimaster vor Anker, die Aurea Nocturnis. Ein Privatschiff, das meinen Bedürfnissen entspricht, für Seereisen. Ich nutze es lediglich, um in den Hafen von Elburg zu reisen, meiner Stadt in Geldern an der Mündung des Rheins, eine überaus reiche Stadt durch den Zollhandel. Von dort ist es nur ein kurzer, unbeschwerter Weg nach Amsterdam. Natürlich müssen meine Handelsschiffe nichts zahlen, die von Koblenz aus den Rhein heruntersegeln, aber ich zahle ja bei meinen Nachbarn, das Geld hole ich mir in Elburg zurück.
Kalixtus schmunzelte amüsiert.
Nun, was schwebt mir vor. Ursprünglich dachte ich an ein Arrangement im Dienste der Handelsallianz, um die Handelsrouten zu sichern. Eine Art dauerhafter Begleitschutz einer entsprechenden privaten Handelsflotte.
Dann hatte mich mein Ma... es hatte mich der Graf von Holland angeschrieben und ich erfuhr auch von dem tragischen Angriff auf das Schiff der Alkebulan Handelsallianz geführt von Ifunanya und meiner Schwester Filomena. Ein unerkanntes französisches Schiff im Rhein, das ist eine Katastrophe.
Die Bedingungen des Handels erschweren sich zunehmend und die Belieferung von Holland mit Waren aus dem kaiserlichen Kernland werden zunehmend risikoreicher. Abschlüsse von Handelsverträgen teurer für die Provinzen und unlukrativ für die Händler.
Kurzum, wir brauchen Unterstützung zur Not auch von privater Hand. Ich weiß, dass ihr kurzfristig korrespondiert habt. Mir geht es hierbei nicht um das Hier und Jetzt, ich weiß, dass du deinen Auftrag in Italien nachkommst.
Bedauerlich, dass sich unser Arrangement überschneiden würde. Aber ich kann warten.
Wie lange wäre der Einsatz in Italien geplant?
Welche Kapazität besitzt dein Schiff?
Welche zusätzlichen Kapitäne inklusive und exklusive einzelner Schiffe kennst du und könnten wir verpflichten.
Was wäre der Preis eines solchen Arrangements?
Der Punkt ist, wir müssen vor allem Aufklärungsarbeit leisten. Zu wissen, wo die Schiffe des Feindes sind, ist elementarer Bestandteil eines dauerhaften Sicherheitsplans.
Das kann man mit kleinen, unscheinbaren Booten tun. Aber natürlich müsste man feindliche Schiffe auch vernichten. Wir können uns nicht leisten, dass sie im Schatten unseres Herrschaftsgebietes herumwandeln.
Ich habe keine Autorität, um für den Staat zu sprechen, noch spreche ich für Holland. Ich hole nur Informationen ein, die ich ungefiltert an Karsten weitergebe und an seine Majestät, Kaiser Sigismondo persönlich. Ein Arrangement mit genauen Vertragsgrundlagen wäre ein wünschenswertes Ziel - zum mindestens für Holland.
Wir sind uns nicht sicher, ob und wie das Kaiserreich dieses Problem, das es leider schon länger kennt und nichts getan hat, lösen möchte. Freilich ist es eine größere Entscheidung und sie würde dich vertraglich länger binden. Es würde dir aber immerhin ein sicheres Portfolio ermöglichen und bei geschickter Verhandlung auch ein Benefit. Wenn du verstehst, was ich meine. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Mer Oct 08, 2025 7:56 pm Sujet du message: |
|
|
Der Kirschkern landet zwischen grünen Blättern in einem Beet, während sie Kalixtus zuhört. Die Augenbrauen werden nachdenklich zusammen gezogen und dann erhebt sie sich und beginnt langsam umher zu laufen, während sie mehrere Szenarien im Kopf durch spielt.
Sie bleibt an einer Stelle still stehen und schaut weiterhin nachdenklich über die Gegend. Ein kurzes Nicken, ehe sie sich wieder auf ihren Weg macht den Pavillon auszumessen. Ein Arm ist um sie selbst geschlungen, während der rechte Ellenbogen darauf abgestützt ist und sie wieder nachdenklich an ihrem Daumen knabbert.
"Was die Lage auf See betrifft.... sie ist schon seit Jahren so, nur hat niemand wirklich etwas dagegen unternommen. Das Deutsche Königreich hat sich sehr lange zurück gelehnt. Du glaubst gar nicht wie viel Zeit und Argumentation es mich gekostet hat, die zwei deutschen Kriegsschiffe in die Nordsee zu schicken. Am Ende waren wir gemeinsam mit den Franzosen und Engländern in einem Konvoi und haben Jagd gemacht. Aber all das hätte schon viel viel eher passieren müssen. Doch das Nichtstun hat dem Feind die Zeit gegeben zu wachsen und zu marodieren. Deswegen Handel ich schon gar nicht mehr ins Ausland, weil es für ein Schiff viel zu gefährlich ist.
Was den Rhein angeht oder generell die Handelsfahrten würde ich in der momentanen Lage mit mindestens zwei Kriegsholks segeln. Als Späher würde ich einen Kriegsgenuiser voraus schicken, die können auch zur Not Schiffe beschießen. Es wird keine Holk versenken die voll besetzt ist, aber zur Verteidigung ist sie besser als eine Schnigge. Mars müsste noch einen Kriegsgenuiser haben, ich hätte aber auch noch eine Schnigge verfügbar. Ich selbst habe eine Kriegsholk. Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber wir hatten dem Kaiserreich die Holks abgekauft nachdem unser Einsatz im Mittelmeer vorbei war und sie die Obrigkeiten nicht einigen konnten und ich hatte keine Ludt mehr zu warten, darum habe ich dem Kaiser den Abkauf des Schiffes gemacht. Akarina hat die andere Kriegsholk. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der Kaiser überhaupt weiß das wir einen Vertrag mit dem Kaiserreich haben. Wenn uns der Kaiser braucht, segeln wir, sofern wir gerade nicht woanders weit weg sind. So wie ich gerade. Aber alleine mit einem Kriegsschiff in die Nordsee zu segeln ist im Moment Selbstmord, wenn ich so ehrlich sein darf. Dazu kommt das einige meiner Matrosen selbst gerade unterwegs sind und für eine ziemlich lange Zeit nicht da sind. Was bedeutet ich bräuchte noch Leute um die Mannschaft voll zu bekommen um es voll ausnutzen und lenken zu können. Was die Kosten betrifft, nun, ich denke es wäre nur fair den Kostenpunkt der Marine zu nehmen. Immerhin verdienen sie anderweitig nichts, müssen dennoch essen und trinken und sie setzen ihr Leben aufs Spiel."
Sie seufzt und bleibt stehen, um den Kardinal anzuschauen.
"Das Gute an dem Vertrag mit dem Kaiser ist der Fakt, dass wir uns keine Genehmigungen zum Abschuss einholen müssen, denn das ist darin festgelegt. Solange die Schiffe auf der BlackList stehen. Was ein guter Punkt ist, denn wir müssen uns nicht mit irgendwelchen Arschgeigen herum schlagen."
Der Rotschopf ist so in Gedanken, dass ihr ihre nicht gerade Ladyfeine Sprache auffällt. Sie nimmt ihre Wanderung wieder auf und knabbert wieder an der Daumenspitze, ab und an hört man sie einatmen und langsam ausatmen.
"In ein Kriegsschiff hat eine Kapazität von 18.000, man muss aber den Proviant noch einberechnen, also nicht ganz die 18.000! Es ist machbar, auch den Rhein hoch, man darf nur die tückische Stelle bei Mainz nicht unterschätzen, dort bleiben die großen Schiffe gerne mal hängen. erst kürzlich hing da ein Schiff für neun Tage fest. Also man muss dann auch tage einberechnen die es eventuell kosten würde, wenn man Termine absprechen sollte. Der Wind spielt auch eine große Rolle. Und was meinen Einsatz in Italien betrifft, so ist es auf freiwilliger Ebene, ich denke wenn es doch länger dauern sollte, kann ich sicherlich etwas abklären. Doch wir sind gerade erst angekommen und da möchte ich nicht gleich mit einer Abreise kommen, wenn du verstehst was ich meine."
Der kleine Kobold denkt weiter nach, greift sich das Glas und leert es. Es wird aber nicht auf den Tisch zurück gestellt, sondern wird erneut nachdenklich zwischen den Händen des Rotschopfes hin und her gedreht.
"Die Hanse würde ich an deiner Stelle nicht fragen, Ava ist schwierig im Umgang und man kann schlecht mit ihr zusammen segeln, da sie sich nichts sagen lässt. Machtspiele die in solchen Situationen nichts zu suchen haben, daher vermeide ich es mit ihr in einem Konvoi zu segeln, denn ich möchte nicht wegen ihrer Unfähigkeit mit anderen zusammen zu arbeiten, sterben. Akarina, mit ihr bin ich immer gesegelt. Ob sie allerdings segeln würde weiß ich nicht. Sie war jetzt ziemlich lange unterwegs und freut sich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Die deutschen Schiffe, da hätten wir wieder die Machtspiele und zu viele die mitreden können. Provinzschiffe? Da wäre eventuell die Frage des Preises und der Verhandlungen die Frage. Doch da kann es passieren das sie drauf bestehen das ein Kapitän von ihnen segelt. Und ich bin ganz ehrlich Kali, in den aktuellen Zeiten traue ich nicht wirklich vielen Kapitänen. Wichtig ist das du keine Tratschbasen an Bord hast, Der aktuelle Standort muss geheim sein, sonst hast du zu viele Schlupflöcher wo etwas durchsickern kann. Das wäre fatal. Verrat ist das Schlimmste was es gibt. Dann kann es sein das du eine eigene Mannschaft bereitstellen musst, eine der du völlig vertraust, bei denen du weißt das sie dicht halten. Am günstigsten ist es wirklich, wenn es auf Dauer so sein soll, wenn du dein eigenes Kriegsschiff hast, dann bist du frei in deinem Handel. Doch wie gesagt, ich würde nie ein Schiff alleine losschicken. in einem Konvoi ist die Trefferrate der Feinde verteilter und du hast natürlich mehr Beschusskraft, wenn du dann noch einen Späher vor dir hast der die Naturhäfen auskundschaften, mit den Hafenmeistern in Verbindung stehst um dir über die vorbei segelnden Schiffe ein Bild machen kannst, solltest du schon ziemlich gut gerüstet sein." _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Kalixtus Cardinal


Inscrit le: 24 Fév 2013 Messages: 15627 Localisation: Roma, Palazzo Doria-Pamphilj
|
Posté le: Jeu Oct 09, 2025 2:29 pm Sujet du message: |
|
|
Aufmerksam verfolgte der Kardinal jeden Schritt, den Keelin machte und jedes Wort, das sie sprach. Es waren wertvolle Informationen, die sie offenlegte und die natürlich an die richtigen Stellen geschickt wurden. Heute würden einige weiße Falken einen langen Flug antreten und das Netzwerk des Weißen Löwen wird vibrieren und auf ihm eine ganze Reihe von goldenen Spinnen.
Ein flüchtiges Lächeln durchzog das Gesicht des machtvollen Kardinals.
Die Inkompetenz der Vergangenheit ist offensichtlich und sie erstreckt sich in weiten Teilen bis in die Gegenwart. Ich kämpfe seit Jahren für eine machtvolle Marine. Die Franzosen haben eine solche Marine - freilich, sie haben keine gewaltige Armee, aber seien wir ehrlich. Haben wir eine? Unsere Fähigkeit zur Verteidigung ist gebunden an den Kräften der Provinzen.
Ich darf in diesem Zusammenhang an die überaus effektiven holländischen Gesetze erinnern, die im Kriegsfall alle Bürger einbezieht und in die Verteidigung des Landes einberuft.
Ich würde mir solche Gesetze für das ganze Reich wünschen. Ich würde mir wünschen wir würden endlich das Potenzial nutzen und Steuern erheben und mit dem Geld eine schlagkräftige Marine im Mittelmeer, in der Ostsee und im Nordatlantik forcieren.
Wir sind blind, was die Feinde machen, wo sie sind, welche Schlagkraft sie haben. Es widert mich an, zu wissen, dass der Feind unsere Schwächen und unser Zögern für seine Ziele missbraucht.
Dies sind wahre und ehrliche und aufrichtige Probleme. Stattdessen haben die Staaten es sich gemütlich gemacht. Die Bedrohung durch Verhandlung, durch Taktik und durch Diplomatie "gelöst". Doch eigentlich verschieben sie den Konflikt in die Zukunft.
Staaten wie Frankreich oder Venedig kennen den Feind auf dem Schlachtfeld. Spanien und jüngst Portugal zur Gänze ähnlich wie Irland sind gefallen oder werden fallen. Ich werde nicht zulassen, dass es uns genauso ergeht.
Wir befinden uns in einem Konflikt, der nur gelöst werden kann durch Stärke und Dominanz.
Anders als andere Kleriker verstehe ich mich sehr gut in diesem Metier.
Die Augen des Kardinals waren von blauen Flammen umhüllt, die tief in ihm loderten. Die heißesten Flammen, die alles zu Asche verbrennen konnte. In ihm ruhte noch immer eine schier unendliche Menge an Potenzial, an Energie, an Lust, diese zu entfesseln.
Es war aber auch dieses Potenzial, diese Gefahr, welche die Menschen an der Spitze von Staaten an ihm fürchteten. So sehr, dass sie ihn fesselten in goldenen und eisernen Ketten. Schwer und doch konnte er sie bewegen und immer mehr in Schwingung versetzen. So sehr, dass die Ketten selbst zu Waffen werden würden und die Herren nötigen, sich dem Rhythmus des Kardinals anzupassen oder sie werden von den machtvollen Gliedern erschlagen, die er, Kalixtus in Bewegung besetzt und nach dessen Takt die Welt zu atmen beginnen würde.
All das lag im Blick, den er ihr schenkte.
Ich werde nötige Korrespondenzen und Treffen anregen und die entsprechenden Figuren zur Beratung nötigen. Die Sicherheit der Küsten und der Handelsrouten nach Innen ist im Interesse des DKR, Mainz und Holland. Im Zweifel müssen die Provinzen es selber in die Hand nehmen.
Wir brauchen die Schiffe, wir brauchen die Mannschaft und die Sicherheit. Wenn diese Garantien nicht gegeben werden, werden die Handelsallianzen Druck auf die Staaten ausüben, der sie empfindlich in der Geldbörse treffen könnte. Die Staaten werden sich die Ausgleichszahlungen nicht ewig leisten können. Verträge werden mehr und mehr eingefordert und ihre Klauseln werden brutaler werden. Steigende Preise für private Sicherheit wird allen Menschen zur Last fallen.
Ein beständiges Argument für eine beständige Zukunft, die dieser Staat in Angst verleben muss, weil er nichts weiß und nichts tut. Das ist inakzeptabel.
Ich nehme an, Mars segelt mit seinem Schiff in deiner Flotte?
Ich verstehe deine Gedanken zum Thema der italienischen Mission und ich stütze deine Loyalität in der Frage. Wir werden zunächst die diplomatischen Kanäle bemühen und die nötigen Debatten führen, das wird etwas dauern. Die Ergebnisse werden zeigen, inwieweit die Provinzen alleine stehen und welche Provinzen Allianzen schmieden und welche nicht.
Ich betrachte unsere Kooperation in dieser Frage als eine Idee in der Hinterhand, was die staatlichen Interventionen zur Sicherheit der Küsten und des Rheins betreffen. Generell aber besteht die Option einer solchen privaten Sicherheitsvereinbarung für die Handelsflottille der Alkebulan - sobald sich diese formiert.
In meiner Welt gibt es viele Teile, sie sich langsam aber sicher zueinander bewegen und ein Ganzes werden wird - für das "Größere Wohl".
Kalixtus lächelte sanft, ein passendes Motto, das er schon seit einigen Jahren für das politisch-militärisch-gesellschaftliche Projekt "Europa" hatte.
Nein, der Kardinal dachte nicht daran, in kleinen Maßstäben zu denken, das war nicht seine Art, er war Kalixtus. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
Keelin von Falkenhayn

Inscrit le: 16 Avr 2013 Messages: 29
|
Posté le: Mer Oct 15, 2025 2:15 pm Sujet du message: |
|
|
Der Rotschopf lehnte sich an eine Säule und verschränkte die Arme um den Kopf an das Gestein anzulehnen und ließ die Augen über das Dach schweifen. Ein bunter Schmetterling zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und ein leichtes Lächeln schob sich auf das nachdenkliche Gesicht.
Der Kardinal riss sie aus den Gedanken, als er zu sprechen begann. Das Gesicht wurde in seine Richtung gelenkt und die Beine kreuzten sich leicht an den Knöcheln, ehe sie sich bequemer an die Säule lehnte.
"Weißt du was das Witzige an dieser ganzen Situation ist? Das Deutsche Königreich hätte lässig zehn Kriegsschiffe bestücken können. Als wir die Schiffe für die Flotte damals in Italien gebaut haben, hatte die NICHTMILITÄRISCHE Marine fast einhundert Leute. Die die dazugehören wollten, habe ich da noch nicht einmal einberechnet. Aber die Undankbarkeit der Macht, trieb viele dazu sich einer anderen Aufgabe in ihrem Leben zu widmen. Ich selbst habe viele Jahre dabei zugesehen, habe alles aus eigener Tasche bezahlt und mein Leben riskiert und man hat noch nicht einmal ein kleines Dankeschön bekommen. Jetzt, jetzt ist es soweit das ich zwar nach einem langen Kampf die marine der Armee angegliedert bekommen habe, so das der Sold für die Matrosen gesichert ist, aber alles ist zu zerüttet, als das noch jemand dahin zurück kehren möchte. Schikard bekommt noch nicht einmal zwei Schiffe besetzt von Matrosen der der Marine angehören. Er muss herum fragen damit er sie besetzt bekommt.
Es ist so traurig, wenn die Regierung früher nicht so engstirnig gewesen wäre, hätten sie jetzt, wo es gebraucht wird, eine gestärkte Macht. Aber da ist wieder diese Kurzsichtigkeit. Niemand denkt wirklich an Übermorgen, oder nächste Woche..."
Sie wendet den Blick ab und lässt den Blick wieder über die Landschaft schweifen. Ein tiefes Seufzen entgleitet ihr, als der Blick zurück zum Kardinal wandert.
"Was die Armee betrifft ist es doch das Gleiche. Wenn ich überlege wie lange sie brauchen, ehe man abmarschbereit ist, ist fast eine Woche vergangen, dann kommt noch hinzu das die werten Adligen ihre ärsche breit sitzen, sich herauskaufen können und dann noch streiten wenn sie ihren Ausgleich bezahlen sollen. Ich denke man sollte da einfach härter durchgreifen. Sie zwingen ihr Land zu verteidigen. Alle haben Verwalter auf ihren Lehen, jene können sich darum kümmern. Aber nein, es werden Bauern geschickt. menschen die im kampf noch nicht einmal richtig ausgebildet sind. Dieser Fakt ärgert mich immer wieder aufs Neue. Dann dieses sinnlose Umhergereise. Es ist so eine Verschwendung von Zeit und Effektivität, nur weil ein Sammelpunkt festgelegt wurde, anstatt es Ortsgebunden zu machen. man kann leute auch einfach einsammeln, wenn man unterwegs ist.... ach ich rede mich schon wieder in rage. Verzeih bitte Kali.... es nervt mich nur einfach."
Sie beißt sich auf die Unterlippe und schaut auf ihre Schuhspitze und schüttelt leicht den Kopf.
"Als ich noch deutscher Admiral war, habe ich versucht auf den Flüssen eine Wache einzusetzen. Zwei Schniggen die gegensätzlich unterwegs gewesen wären, so das ständig alles unter Kontrolle gewesen wäre. Ich hatte versucht die Kriegsholks aus dem verdammten Dock zu holen und sie in der Nord- und Ostsee segeln zu lassen, damit einfach eine Präsenz dagewesen wäre. Ich hatte Kontakte zu frankreich und England, ich hatte gehofft eine Art Plan zu erstellen damit die Sicherung von allen Nationen abgedeckt werden könnte... aber niemand wollte etwas davon wissen, dem deutschen Rat war der Kostenfaktor zu hoch. Und das Risiko des Versenkens der Schiffe war wohl nicht tragbar."
Sie lachte abfällig und war gefrustet. Sie hatte das alles irgendwie kommen sehen, aber niemand wollte sie anhören oder auf sie hören. Dabei hatte Keelin in Italien so viel gelernt. Selbst als imperialer Admiral hatte sie verstanden wie das im Mittelmeer lief, denn jene machten es genau so wie sie es gerne gehabt hätte. Aber sie war ein Niemand, selbst als deutscher Admiral hat man sie nur bedingt in den Rat gelassen, mitreden... pfff, manchmal glaubt sie das niemand zugehört hatte, wenn sie etwas zu sagen hatte. Und sie hatte jede Menge zu sagen. Aber irgendwann hatte sie aufgegeben, hatte sich anderen Dingen zugewandt und war dem Ruf des damaligen Rufens und Bittens gefolgt und hatte die Stelle des kaiserlichen Admirals angenommen.
"Was die Schiffe angeht.... wie willst du es machen? Die Kriegsschiffe der Provinzen einziehen, oder selbst Kriegsschiffe in Auftrag geben? Wenn du das vorhast Kali, dann lass dir gesagt sein das du die Schiffe nicht auf normalen Weg durch das Mittelmeer bekommst. Dort wimmelt es von Piraten und dem O.N.E.... ich denke man könnte in Italien einen guten Preis aushandeln, aber es darf niemand wissen, es gibt zu viele die Verräter sind, die plaudern um ihren eigenen Vorteil zu erlangen. Aber ich denke ich wüsste einen sicheren Weg die Schiffe heile nach Hause zu bekommen.... "
Ein kleines schelmischen Grinsen ziert nun die Züge der Schottin. Das versenken der neuen Schiffe, wenn sie aus den Docks kommen, hatten sehr viel von dem sauren Nachgeschmack bei ihr hinterlassen. Sie mussten weg vom Mittelmeer und sie hatte die Hoffnung das die Schiffe es bis dahin schaffen würden, wenn der Kardinal vor hatte neue Schiffe zu bauen. Und dann war da noch nie Frage der Mannschaften. Ein Kriegsschiff war nur so gut wie es bestückt war.
Die frage nach ihrem Bruder ließ sie den Kopf schütteln.
"Nein auch ich bin nur begrenzt mit Leuten die mit mir segeln. Mars gehört zur Mannschaft, wenn wir gerufen werden. Sein Kriegsgenuiser wäre eher etwas für die Flüsse, aber nichts für die Meeren. Verstehe mich nicht falsch, er könnte mit dem Schiff dort segeln, aber eine Kriegsholk kann mehr verkraften und mehr austeilen. Es ist auch immer ratsam in einem Konvoi zu segeln, alleine weil die Stärke der Schiffe viel besser ist."
Sie kaute wieder nachdenklich auf ihrer Lippe und stieß sich dann von der Säule ab und sah zum Löwen. Sie würde gern einmal spüren wie weich sein Fell sein würde, verkniff es sich aber und setzte sich wieder auf den Stuhl, der sie vorher schon getragen hatte. _________________
 |
|
Revenir en haut de page |
|
 |
|
|
Vous ne pouvez pas poster de nouveaux sujets dans ce forum Vous ne pouvez pas répondre aux sujets dans ce forum Vous ne pouvez pas éditer vos messages dans ce forum Vous ne pouvez pas supprimer vos messages dans ce forum Vous ne pouvez pas voter dans les sondages de ce forum
|
|